Musizierfreude im ganzen Raum
SPAICHINGEN (ad) - Große Bühne in der kleinen Kapelle des Gesundheitszentrums Spaichingen, fast anderthalb Stunden Renaissancemusik in einer präsenten und mitreißenden Weise, wie es in diesem Rahmen kaum dichter hätte sein können. Das begeisterte Publikum in der gut besetzten Kapelle hörte atemlos zu und dankte den enthusiastischen Musikern mit großem Applaus.
Zwölf Studierende der Alten Musik der Musikhochschule Trossingen hatten unter Führung ihrer Dozenten Jan Van Elsacker (Tenor) und Prof. Lorenz Duftschmid (Viola da Gamba) zu einer musikalischen Reise ins 16. Jahrhundert eingeladen, mit England (John Dowland), Italien (Napolitanische Lieder) und Deutschland (Georg Forster) als Stationen.
Die Zuhörer erlebten eine begeisternde Fahrt mit übergangslosen Wechseln von a cappella-Gesang zu begleiteten Weisen und Instrumentalstücken, von einfachen Melodien zu raffiniert ausgearbeiteten und unerhört lebendig klingenden Improvisationen, wie es in der Renaissance üblich war.
Auch wenn die Texte der englischen, italienischen, deutschen und lateinischen Lieder nicht für alle verständlich waren, so interpretierten die Sängerinnen und Sänger mit verschmitzter Musizierfreude und dramatischer Zuspitzung die Lieder so lebendig im gesamten Raum, dass die Inhalte sich den Zuhörern auch so erschlossen.
Die barocken Instrumente (Geigen, Bratsche, Laute, Viola da Mano, Theorbe und eben Viola da Gamba) sind übrigens Originalinstrumente beziehungsweise Nachbauten von historischen Instrumenten, die zum Teil nur noch durch Abbildungen aus der damaligen Zeit überliefert sind.