Kreistag kritisiert Sparkassen-Schließungen
Geldinstitut soll Ersatzmöglichkeiten finden
TUTTLINGEN - Die Aussprache über das seniorenpolitische Rahmenkonzept des Tuttlinger Landratsamts am Donnerstag haben mehrere Mitglieder des Kreistags dazu genutzt, die Entscheidung der Kreissparkasse, elf Filialen im Landkreis zum Jahresende zu schließen, zu kritisieren. Das Konzept selbst befürwortet das Gremium einhellig.
Bernhard Schnee (CDU) sprach von einer breiten Basis von Menschen, die Hilfe benötigen. Daher müsse eine Möglichkeit gefunden werden, wie ihnen nach der Schließung der Sparkassen-Filialen geholfen werden könne. Josef Schilling (CDU) sprach davon, dass sich jeder wünsche, so lange wie möglich selbstbestimmt leben zu können. „Die Schließung der Filialen ist für viele ein Nachteil und Handicap“, sagte er. Durch diesen Schritt würde ein Stück Vertrauen verloren gehen. Schilling bat daher ebenfalls, dass der Verwaltungsrat der Sparkasse nach Möglichkeiten sucht, um vor Ort Bankgeschäfte zu tätigen: „Viele sind lebenslang Kunde der Sparkasse“, sagte er.
Auch Wolfgang Wuchner (CDU) sprach von einer einschneidenden Maßnahme. Er betonte, dass Filialschließungen nichts Neues seien. So habe die Sparkasse schon ihre Zweigstelle etwa in Schwandorf vor Jahren geschlossen. Er fragte, welche Erfahrungen das Geldinstitut damit gemacht habe und welche erfolgreichen Ersatzangebote möglich seien: „Die Sparkasse sollte mit den Bürgermeistern und den Senioren sprechen“, meinte Wuchner.
Landrat Stefan Bär, der im Aufsichtsrat des Geldinstituts sitzt, betonte, dass die Tuttlinger Kreissparkasse eine der letzten im Land sei, die Filialschließungen durchführt. Er betonte, dass die Kunden aufgrund ihres geänderten Verhaltens mit ihren Füßen abstimmen würden, ob eine Filiale schließt oder nicht. Es gebe Zweigstellen, in die pro Tag nur zwei bis drei Kunden kommen würden: „Es werden nur Filialen geschlossen, die nur noch stundenweise geöffnet waren. Wir sind immer noch stark in der Fläche“, sagte er. Es gebe auch die Möglichkeit, dass die Berater zu den Kunden nach Hause kommen.