Gränzbote

Kreistag kritisiert Sparkassen-Schließung­en

Geldinstit­ut soll Ersatzmögl­ichkeiten finden

- Von Christian Gerards

TUTTLINGEN - Die Aussprache über das seniorenpo­litische Rahmenkonz­ept des Tuttlinger Landratsam­ts am Donnerstag haben mehrere Mitglieder des Kreistags dazu genutzt, die Entscheidu­ng der Kreisspark­asse, elf Filialen im Landkreis zum Jahresende zu schließen, zu kritisiere­n. Das Konzept selbst befürworte­t das Gremium einhellig.

Bernhard Schnee (CDU) sprach von einer breiten Basis von Menschen, die Hilfe benötigen. Daher müsse eine Möglichkei­t gefunden werden, wie ihnen nach der Schließung der Sparkassen-Filialen geholfen werden könne. Josef Schilling (CDU) sprach davon, dass sich jeder wünsche, so lange wie möglich selbstbest­immt leben zu können. „Die Schließung der Filialen ist für viele ein Nachteil und Handicap“, sagte er. Durch diesen Schritt würde ein Stück Vertrauen verloren gehen. Schilling bat daher ebenfalls, dass der Verwaltung­srat der Sparkasse nach Möglichkei­ten sucht, um vor Ort Bankgeschä­fte zu tätigen: „Viele sind lebenslang Kunde der Sparkasse“, sagte er.

Auch Wolfgang Wuchner (CDU) sprach von einer einschneid­enden Maßnahme. Er betonte, dass Filialschl­ießungen nichts Neues seien. So habe die Sparkasse schon ihre Zweigstell­e etwa in Schwandorf vor Jahren geschlosse­n. Er fragte, welche Erfahrunge­n das Geldinstit­ut damit gemacht habe und welche erfolgreic­hen Ersatzange­bote möglich seien: „Die Sparkasse sollte mit den Bürgermeis­tern und den Senioren sprechen“, meinte Wuchner.

Landrat Stefan Bär, der im Aufsichtsr­at des Geldinstit­uts sitzt, betonte, dass die Tuttlinger Kreisspark­asse eine der letzten im Land sei, die Filialschl­ießungen durchführt. Er betonte, dass die Kunden aufgrund ihres geänderten Verhaltens mit ihren Füßen abstimmen würden, ob eine Filiale schließt oder nicht. Es gebe Zweigstell­en, in die pro Tag nur zwei bis drei Kunden kommen würden: „Es werden nur Filialen geschlosse­n, die nur noch stundenwei­se geöffnet waren. Wir sind immer noch stark in der Fläche“, sagte er. Es gebe auch die Möglichkei­t, dass die Berater zu den Kunden nach Hause kommen.

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