Aus dem Ruder gelaufen
Zum Artikel „Bosch eröffnet IT-Campus“(19.10.): Die Daten aus vernetzten Autos sollen im positiven Fall zu günstigeren Tarifen bei meinem Versicherer – was geht den das eigentlich an? – führen. Ich würde das Wort günstiger durch passgenauer ersetzen. Denn zwangsläufig können die Daten auch zu einem teureren Tarif oder zum Ausschluss aus der Versicherung führen. Der laxe Umgang mit unseren Daten hat leider Methode. Nicht genug, dass unser TV-Gerät private Daten an den Hersteller sendet. Demnächst wird unser Kühlschrank nach Bestellung einer Schweinshaxe parallel zur Bestellung eine E-Mail an den Krankenversicherer senden.
Wo bleiben hier Datenschutz und Datenschützer? Beide sollten verhindern, dass unsere Persönlichkeitsrechte durch den Umgang mit unseren Daten beeinträchtigt werden. Unabhängig vom Gesetzestext sollte zumindest der gesunde Menschenverstand unseren Datenschützern doch zu erkennen geben, dass hier etwas aus dem Ruder läuft. Es scheint aber, als ob beim Schutz der Daten gegenüber Unternehmen andere Regeln gelten als gegenüber Behörden. Und selbst wenn wir manche Daten freiwillig bei Google und anderen abliefern, müsste der Gesetzgeber dafür sorgen, dass diese nur temporär genutzt und auf keinen Fall verknüpft werden dürfen. Gerhard Schmieder, Liebe Leserinnen, liebe Leser, wir freuen uns über Ihre Briefe. Bitte haben Sie aber Verständnis dafür, dass wir für die Veröffentlichung eine Auswahl treffen und uns auch Kürzungen vorbehalten müssen. Leserzuschriften stellen keine redaktionellen Beiträge dar. Anonyme Zuschriften können wir nicht veröffentlichen.
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