Drei Wehren aus drei Landkreisen ziehen an einem Strang
Übung in Irndorf: Brandbekämpfung hört an den Kreisgrenzen nicht auf
IRNDORF/SCHWENNINGEN/MESSSTETTEN - Alle zwei Jahre treffen sich die Feuerwehren aus Irndorf (Kreis Tuttlingen), Schwenningen (Kreis Sigmaringen) und Heinstetten (Zollernalbkreis) zu einer gemeinsamen Übung. Am Freitagabend war es wieder soweit. Angenommen wurde ein Großbrand der ehemaligen Gaststätte „Rose“an der Triebstraße, der Ortsdurchfahrt in Irndorf.
Um 18.23 Uhr wurden die Wehrleute der drei Gemeinden „still“durch ihre Meldeempfänger alarmiert. Während sich die Kollegen aus Heinstetten und Schwenningen mit ihren fünf Fahrzeugen auf die Reise nach Irndorf machten, trafen die Irndorfer mit ihren Leuten auf zwei Fahrzeigen verteilt und unter lautem Sirenenlärm schon am Brandort ein. Die Übung wurde geleitet vom Irndorfer Kommandanten Andreas Boss. Seine Kommandanten-Kollegen, Marcus Siber aus Schwenningen und Frank Löffler aus Heinstetten, waren als Zugführer im Einsatz. Alle Wehren bauten rund um die „Rose“ihre Löschtrupps auf, wobei die Löschwasserversorgung auf verschiedene Weise in Anspruch genommen wurde. Sowohl aus dem Irndorfer Leitungsnetz als auch durch das mitgebrachte Wasser des Schwenninger Tanklöschfahrzeuges wie auch der Entnahme am Dorfbrunnen im Unterdorf kam ausreichend Wasser zusammen, um diesen Brand in den Griff zu bekommen.
Alle drei Wehren gingen unter Atemschutz mit einigen Trupps ins total verrauchte Gebäude, um die dort eingeschlossenen zwei, angeblich Verletzten zu bergen. Die Entwicklung der realitätsnah dargestellten Übung wurde durch den früheren Schwenninger Kommandanten Hubert Siber im Mannschaftstransportwagen (MTW) als Führungsassistent mit Lagekarte dokumentiert. Dadurch hatten die drei Kommandanten stets einen aktuellen Stand der Aktionen. Insgesamt waren 58 Wehrleute mit sieben Fahrzeugen im Einsatz.
„Übung hat gut funktioniert“
Unter den zahlreichen Schaulustigen waren auch Irndorfs Bürgermeister Jürgen Frank, Schwenningens Bürgermeisterin Roswitha Beck, Heinstettens Ortsvorsteher Thomas Deufel, einige Gemeinderäte sowie Gesamtkommandant Matthias Schwarz aus Meßstetten. Bei der anschließenden Übungsbesprechung in der Fahrzeughalle der Irndorfer Wehr äußerte sich Irndorfs Kommandant Andreas Boos zufriedenstellend: „Die Übung hat gut funktioniert“. Alles verlief sehr zügig und es sei, als ob man die ganze Zeit miteinander probe. Einzig die Wasserentnahme und die Schlauchreserven müssten überprüft werden.
Bürgermeister Jürgen Frank dankte auch namens seiner Kollegin aus Schwenningen und dem Kollegen aus Heinstetten für die gemeinsame Durchführung der Brandbekämpfung und Menschenrettung. „Wir freuen uns, dass es miteinander so gut funktioniert“, so Frank. Fünf Übungen seien ihm lieber als ein ernster Einsatz. Irndorf sei der kleinste Ort der Dreier-Gemeinschaft aus drei Landkreisen. Mit der ehemaligen „Rose“habe man ein schönes Übungsobjekt ausgewählt. Dass die zusätzliche Wasserversorgung aus dem Dorfbrunnen im Unterdorf nicht optimal sei, war dem Irndorfer Bürgermeister bewusst. Er stellte in den Raum, ob man künftig vielleicht auf Verstärkung aus dem Wasserhochbehälter zurückgreifen könne. In zwei Jahren treffen sich die drei Wehren zur nächsten „Drei-Länder-Übung“in Schwenningen.