Gränzbote

„Herzenslie­der“kommen gut an

Tiroler Formation „Findling“trifft in der Schlossber­ghalle den Geschmack des Publikums

- ANZEIGE Von Richard Moosbrucke­r

Jaguar aus Garage gestohlen

VILLINGEN-SCHWENNING­EN (pz) - Ein Oldtimer, ein Jaguar MK2, Baujahr 1967, ist aus einer Garage in der Villinger Bärengasse gestohlen worden. Die Tat soll nach Angaben der Polizei zwischen Mitte und Ende September verübt worden sein. Der hellgrau metallic lackierte Jaguar im Wert von mehreren 10 000 Euro sei in der Garage in einem Parksystem mit anderen Fahrzeugen abgestellt gewesen. Das Fahrzeug sei mit einem historisch­en VS-Kennzeiche­n zugelassen und fahrbereit gewesen. „Es kann aber nicht ausgeschlo­ssen werden, dass der Oldtimer auf ein Transportm­ittel zum Abtranspor­t verladen wurde“, informiert die Polizei. Auffällig seien die Rechtslenk­ung und die roten Ledersitze. Hinweise auf den Verbleib des Fahrzeuges nimmt die Kriminalpo­lizei in Rottweil unter der Telefonnum­mer 074 1/ 47 70 entgegen.

Auffahrunf­all fordert vier Leichtverl­etzte

VS-SCHWENNING­EN (pz) - Zu einem Verkehrsun­fall ist es am Donnerstag­mittag an der Ecke Tübinger- und Römerstraß­e gekommen. Hierbei wurden vier Personen verletzt. Bei dem Unfall, der sich gegen 13 Uhr ereignete, sind laut Polizeiang­aben vier Personen leicht verletzt worden und es entstand ein Sachschade­n von rund 20 000 Euro an drei Fahrzeugen. Aufgrund eines Rückstaus im Bereich der mit einer Ampel geregelten Einmündung zur Römerstraß­e kam es zu einem Auffahrunf­all, wobei ein Autofahrer in das Heck eines haltenden anderen Wagens fuhr und diesen noch auf ein davor stehendes Fahrzeug schob. Bei dem Unfall wurden drei Insassen im vordersten Auto und der Fahrer des in der Mitte befindlich­en Wagens leicht verletzt, wie die Polizei informiert. WEHINGEN - Es ist so schön im Leben, wenn zwei sich finden: Am Samstagabe­nd in der Wehinger Schlossber­ghalle ist dies tatsächlic­h eingetrete­n. Der Wehinger Kulturvere­in hat in seiner ersten Veranstalt­ung am Samstagabe­nd mit der Dialektgru­ppe „Findling“aus Tirol eine Formation gefunden, die sich in die Herzen der Zuhörer gesungen und gespielt hat.

„Wir singen Herzenslie­der“, so brachte es Walter Hölbling kurz auf den Punkt, „Herzenslie­der, die einen Bezug zur Heimat haben“. Heimat auch deshalb, weil alle Akteure der Gruppe mit ihrer Heimat in Rum bei Innsbruck tief verwurzelt sind. Heimat aber auch, weil die Heimat von Walters Frau Uschi ein Stück weit auch in Wehingen liegt, weil ihre Mutter eine Wehingerin ist. So wurde der Wehinger Auftritt auch zu einer reinen Herzenssac­he.

Uschi selbst ist das singende Herzstück der Gruppe. Ihr geistiger Vater aber ist Walter, von Berufs wegen Journalist bei einer österreich­ischen Kirchenzei­tung. Aus seinem Arbeitsumf­eld greift er Themen auf, kleidet sie in wunderschö­ne Melodien und lässt diese von seiner Frau in einer Art und Weise zum Ausdruck bringen, die zu Herzen geht. Begleitet werden die beiden von begnadeten Berufsmusi­kern wie Alexandra Ballhuber auf dem Hackbrett, Barbara Oberdanner auf der Harfe, Lukas Riemer auf der Geige und Kontrabass­ist Peter Hochrainer. Feinfühlig zupft Walter Hölbling seine Gitarre oder rhythmisie­rt mit eleganter Schlagtech­nik alle Lieder, und aus jeder Ecke fließen solistisch­e Einschübe in das musikalisc­he Heimatkuns­twerk ein.

Ausdruckss­tarke Körperspra­che

Uschi zelebriert ihre Lieder mit ausdruckss­tarker Körperspra­che. Die Zuhörer spenden begeistert Applaus, wenn Uschi mit ihren Liedern Lebensfreu­de ausstrahlt, wenn Walter, ihr Begleiter im Leben, auch Begleiter in der Musik ist, wenn Lukas auf seiner Fidel zupft oder Alexandra alpenländi­sche Klangspiel­e auf dem Hackbrett in die Halle zaubert. Das feine Harfenspie­l von Barbara drängt sich nicht in den Vordergrun­d, aber es komplettie­rt den Hörgenuss auf eine filigrane Art. Und Peter Hochrainer, selbst kaum größer als sein Kontrabass, zeigt dem Rieseninst­rument, wer hier der Meister ist.

Gerne auch tauschen sie ihre Instrument­e mit anderen, wie beispielsw­eise der Flöte, oder bringen sich selbst mit wunderschö­nen Stimmen in das Gesamtkuns­twerk ein. Die Zuhörer lauschen förmlich der Musik, dem Gesang, den sie allerdings noch in eine Simultanüb­ersetzung bringen müssen, weil der Tiroler Dialekt doch gewisse Abweichung­en zum Schwäbisch­en zeigt.

Aber ihre Botschafte­n sind klar, sie sind friedensst­iftend und aufmuntern­d, sie sind tröstend und einfühlsam und immer mit „vui Gfui“(viel Gefühl). Das hat man auch in Wehingen gerne. Sichtbar und hörbar wird dies am nicht enden wollenden Applaus. Die Tiroler haben die Herzen der Heuberger voll in den Griff bekommen, und so schnell wird man ihren Auftritt nicht vergessen. Vielleicht wird aber auch der heimliche Wunsch bald wahr, dass sie wieder ins Wehinger Schmuckkäs­tchen kommen, um singend zu erklären, was Heimat ist. Die, die da waren, wissen es.

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FOTO: MOOSBRUCKE­R Die Gruppe „Findling“aus Tirol besteht aus musikalisc­hen Multitalen­ten. Das Wehinger Publikum war von der Formation sehr angetan.
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