Kurz berichtet
Flüchtlingslager in Calais: Sicherheitskräfte beschuldigt
PARIS (AFP) - Seit der Räumung des Flüchtlingslagers im nordfranzösischen Calais vor einem Jahr haben die Sicherheitskräfte in einigen Fällen „unverhältnismäßige Gewalt“gegen Flüchtlinge und Helfer angewandt. Das geht aus einer internen Untersuchung hervor, die die Generaldirektionen der nationalen Polizei, der Gendarmerie und der Verwaltung am Montagabend veröffentlichten. So sei etwa Tränengas eingesetzt worden, um Menschen zu wecken oder die Ausgabe von Essen durch Hilfsorganisationen zu unterbinden. Präsident Emmanuel Macron hatte die Untersuchung angeordnet, nachdem die Organisation Human Rights Watch (HRW) im Juli schwere Vorwürfe gegen die Polizei erhoben hatte.
Italiens Regierungschef zu Autonomiediskussion bereit
MAILAND (AFP) - Der italienische Regierungschef Paolo Gentiloni hat sich bereit erklärt, mit den Präsidenten der Regionen Venetien und Lombardei deren Forderung nach mehr Autonomie zu erörtern. Die Debatte müsse allerdings in den „Grenzen der Gesetze und der Verfassung“stattfinden, sagte Gentiloni während eines Besuchs in Venetien. Es gehe darum, Italiens Funktionsfähigkeit zu verbessern. Italien und seine Verfassung stünden jedoch nicht zur Disposition. Bei nicht bindenden Referenden in den beiden wohlhabenden Regionen im Norden Italiens hatten am Sonntag mehr als 95 Prozent der Wähler für mehr Autonomie gestimmt.
Für Rohingya-Flüchtlinge mehr Hilfe gefordert
BONN (epd) - Die auf einer UNGeberkonferenz am Montag zugesagten Mittel reichen nach Ansicht von Hilfsorganisationen nicht aus für die Hunderttausenden Rohingya-Flüchtlinge in Bangladesch. Die von den UN-Mitgliedern versprochenen 340 Millionen USDollar machten pro Flüchtling umgerechnet lediglich drei Euro pro Tag aus, sagte Jennifer Bose von der Hilfsorganisation Care in Bonn. Zudem kämen täglich neue Flüchtlinge hinzu. Auch die deutsche UN-Flüchtlingshilfe und das Medikamentenhilfswerk Action Medeor riefen zu weiteren Spenden auf. Nach UN-Angaben sind etwa 600 000 Rohingya von Myanmar nach Bangladesch geflohen, mehr als die Hälfte davon Kinder. Die UN-Flüchtlingshilfe erklärte, die zugesagten Gelder sollten bis Ende Februar für lebensrettende Maßnahmen verwendet werden. Als Reaktion auf die RohingyaFlüchtlingskrise in Myanmar haben die USA weitere Strafmaßnahmen für das Militär des Landes angekündigt. Sie beträfen Armee-Einheiten und Offiziere, die an der Gewalt an den Rohingya und anderen Minderheiten beteiligt seien, teilte das US-Außenministerium mit.