Laga: Kosten sind der unsichere Faktor
Herwig Klingenstein und Franz Schilling hätten gerne mehr Planungssicherheit
TUTTLINGEN - In der Gemeinderatssitzung am Montagabend haben sich die Stadträte mit großer Mehrheit dafür entschieden, einer Bewerbung um die Ausrichtung der Landesgartenschau zuzustimmen (wir berichteten). Nur die beiden Ortsvorsteher von Nendingen und Möhringen, Franz Schilling (CDU) und Herwig Klingenstein (SPD), enthielten sich der Stimme. Allerdings nicht, weil sie grundsätzlich gegen das Vorhaben Landesgartenschau sind, wie sie auf Anfrage unserer Zeitung mitteilen.
Herwig Klingenstein meldete sich bereits in der Sitzung zu Wort. Er könne einer Bewerbung nicht zustimmen, solange er keinen genauen Kostenrahmen kenne. Einen Tag später sagt er auf Nachfrage: „Es gibt keine anderen Gründe als die Kosten.“Er müsse schon wissen, „ob wir uns das leisten können“.
Zu viele „Zukunftsausgaben“
Tuttlingen schiebe „Zukunftsausgaben“in Höhe von 50 bis 100 Millionen Euro vor sich her: Hohe Investitionen in die Gymnasien und die Sanierung des Straßennetzes, nennt er als Beispiele. Er sei aber durchaus bereit, der Bewerbung in der Sitzung im Dezember, bei der darüber entschieden wird, ob die Bewerbung auch eingereicht wird, zuzustimmen, wenn die Verwaltung bis dahin „ihre Hausaufgaben gemacht hat“und Planer Johann Senner wie am Montag versprochen, verschiedene Kostenpäckchen geschnürt haben wird. Eine Summe, die für ihn tragbar sei, könne er derzeit allerdings nicht benennen.
Nicht grundsätzlich gegen die Landesgartenschau ist auch Franz Schilling. Doch auch er hat die Befürchtung, dass die Kosten vielleicht nicht stemmbar sind, angesichts der zahlreichen anderen finanziellen Aufgaben, die Tuttlingen in den kommenden Jahren bewältigen müsse. Ganz oben auf der Liste stehen auch für ihn dabei die Gymnasien sowie das Straßennetz, das „rumpelt und schaukelt“.
Doch er hat noch einen anderen Kritikpunkt: In den aktuellen Planungen sei vorgesehen, auch Überschwemmungsflächen in das Gebiet der Landesgartenschau mit aufzunehmen und zu begrünen. Wie das funktionieren solle, könne er sich nicht vorstellen, so Schilling. Schließlich stünden diese Flächen zum Teil drei bis vier Mal pro Jahr unter Wasser. Ein Video zur Landesgartenschau gibt es auch online unter www.schwaebische.de/ tuttlingen