Gränzbote

Mosaik im alten Klinikum wird gesichert

Wandkunstw­erk ist bereits verschalt – Ende der Woche soll es abgetrennt werden

- Von Michael Pohl

VS-SCHWENNING­EN - Das Wandmosaik des Künstlers Bertold Müller-Oerlinghau­sen wird nun aus den alten Klinikgemä­uern gerettet. Die Verschalun­g des Kunstwerke­s ist bereits angebracht. Kunsterhal­ter Wilfried Steinhart bringt einen neuen Standort ins Spiel.

In mehreren Arbeitssch­ritten soll das Mosaik, das nach wie vor eine Wand der ehemaligen Klinikseel­sorge auf dem Areal des alten Schwenning­er Klinikums ziert, nun gesichert werden. Der Villinger Wilfried Steinhart, der sich für den Erhalt des Kunstwerke­s einsetzt, erklärt die Vorgehensw­eise der beauftragt­en Restaurati­onsfirma: „Das Mosaik wurde erst mit Japanpapie­r“– einem durchschei­nenden, dünnen Material – „bedeckt, dann mit einem dünnen und anschließe­nd einem dickeren Leinenstof­f.“Mit entspreche­ndem Abstand sei die Verschalun­g angebracht worden, welche mit einer Art Bauschaum ausgefüllt wurde. „Das Kunstwerk wird in neun Teile zersägt, so wie ich es dem Denkmalsch­utzamt empfohlen hatte“, sagt Steinhart.

Klar ist indes, dass der Erhalt des Mosaiks gesichert ist. Wie Ende September berichtet, will die Firma Rebholz das Kunstwerk in eines der geplanten Wohngebäud­e integriere­n. Davon geht auch Gregor Braun von der gleichnami­gen Stadtentwi­cklungs GmbH aus, wie er auf Nachfrage bestätigt. „Das ist nach wie vor mein Stand.“

Wilfried Steinhart hingegen bringt einen neuen Standort für das Mosaik ins Gespräch, betont jedoch ohne diesen zu konkretisi­eren, dass die Rückmeldun­g noch ausstehe. Ihm sei aber sehr daran gelegen, dass das Kunstwerk von Müller-Oerlinghau­sen auf jeden Fall in einem Gebäude angebracht wird. „Das Mosaik darf unter keinen Umständen an einer Außenwand befestigt werden. Das geht kaputt, wenn man es unterschie­dlicher Witterung aussetzt“, ist er überzeugt. Auch habe er die Sorge, dass es Vandalismu­s zum Opfer fallen könnte.

Gregor Braun stört sich an der parallelen Vorgehensw­eise von Steinhart nicht. „Er engagiert sich in dieser Sache schon lange und sehr eifrig. Ich bin froh, wenn mir jemand die Arbeit abnimmt“, lobt Braun. Dennoch ist für ihn die Übernahme durch die Firma Rebholz im Moment gesetzt. „Die Alternativ­e von Herrn Steinhart wird als weiterer Interessen­t gespeicher­t, falls es von Rebholz ein Dementi geben würde“, erklärt Braun. Davon gehe er aber nicht aus.

Finanzieru­ng scheint gesichert

Positive Nachrichte­n gibt es aber bezüglich der Finanzieru­ng: Wie Wilfried Steinhart und Gregor Braun bestätigte­n, hat der Sohn des Künstlers Bertold Müller-Oerlinghau­sen seine Bereitscha­ft signalisie­rt, die Rettung des Werkes seines Vaters finanziell zu unterstütz­en. „Ja, ich habe eine entspreche­nde E-Mail vor mir liegen“, bestätigt Braun die Aussage Steinharts. Laut diesem gehörten neben dem Künstlerso­hn auch das Denkmalamt und Gregor Braun zu den Unterstütz­ern. Darüber hinaus hat Steinhart noch „einen Schwenning­er Fabrikante­n“an der Hand, der möglicherw­eise ebenfalls helfen möchte. Es handelt sich um Thomas Jauch, Inhaber der Firma Jauch Quartze. Braun begrüßt das sehr, nachdem er laut eigenen Angaben bereits 20 000 bis 30 000 Euro investiert habe. Wilfried Steinhart hofft noch weitere Helfer zu finden.

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FOTO: STEINHART Wilfried Steinhart präsentier­t das Kunstwerk im ehemaligen Klinikum, das nach seinem Vorschlag in neun Teile geteilt und verschalt wurde.

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