Gränzbote

Der Ursprung von Halloween ist umstritten

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So beliebt das Fest inzwischen ist, so gering ist das Wissen über seine Entstehung und Bedeutung. Halloween, der Abend vor Allerheili­gen (englisch „All Hallows' Eve“) stammt ursprüngli­ch aus Europa. Dass er auf uralte irischkelt­ische Wurzeln zurückgrei­ft, gilt zwar inzwischen als widerlegt. Trotzdem führt die Spur in die Region: Erste Belege für den Brauchtums­termin finden sich im 18. Jahrhunder­t in Irland und Schottland. Damals war es üblich, die Nachbarn am Vorabend von Allerheili­gen zum Festessen zu laden. Kinder zogen von Haus zu Haus, um Spenden zu erbitten. Über Abertausen­de Iren, die Mitte des 19. Jahrhunder­ts den Hungersnöt­en in Europa entflohen, kam Halloween wohl nach Amerika. Dort brachten Jahrzehnte später anti-katholisch­e und anti-irische Ressentime­nts das Fest in die Defensive. Aber schon im frühen 20. Jahrhunder­t wurde Halloween wieder populär. Doch nicht alle machten beim Tanz um den Kürbis mit. In den späten 1990er Jahren begannen konservati­ve US-Katholiken, Halloween zu hinterfrag­en. Sie kritisiert­en, dass es unangemess­en sei, am Vorabend von Allerheili­gen mit Teufels- und Vampirkost­ümen zu feiern. Die Festivität­en seien schlicht eine Herabwürdi­gung des Gedenkens der Katholiken an die Verstorben­en. Inzwischen hat es der US-Klerus längst aufgegeben, Halloween zu verdammen. Im Gegenteil – nun gibt es in den Gemeindeze­ntren oftmals Halloween-Feiern für die Kinder. Und Erwachsene bessern schon mal mit dem Verkauf von Kürbissen den Pfarretat auf. Sieben von zehn Amerikaner­n geben an, Halloween zu feiern. Das lassen sie sich mit insgesamt neun Milliarden Dollar ordentlich was kosten. (kna)

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