„Schwarz ist eine Farbe des Lichts“
Das Museum Art.Plus in Donaueschingen zeigt Werke des französischen Künstlers Pierre Soulages
DONAUESCHINGEN (sz) - „Schwarz ist eine Farbe des Lichts“, diese Aussage des französischen Künstlers Pierre Soulages mag zunächst irritierend wirken. Doch betrachtet man seine Arbeiten, so drängt sich diese überraschende Erkenntnis geradezu auf. Die Gelegenheit, dies zu erleben, bietet sich noch bis zum 21. Januar 2018 im Museum Art.Plus in Donaueschingen, wo 14 großformatige Arbeiten des französischen Ausnahmekünstlers im Zentrum der Schau „Leidenschaft . Passion – Im Fokus: Pierre Soulages“stehen.
Es sind Werke seiner aktuellen, 1979 begonnenen Werkphase, sogenannte „Outrenoirs“. Outrenoir, eine Wortschöpfung des Künstlers, bedeutet für ihn „Schwarz jenseits der Schwärze.“Es sind monochrom schwarze Bilder von unglaublicher Ausdruckskraft, Tiefe und Eleganz. Linien und Furchen durchziehen die pastosen Farbschichten und verleihen den Bildwerken Struktur und Dynamik. Je nach benutztem Werkzeug erscheinen die Oberflächen mal seidenmatt, mal stark glänzend und changieren, je nach Lichteinfall, zwischen Tiefschwarz, Grau und Weiß.
Pierre Soulages, 1919 im südfranzösischen Rodez geboren, ist einer der letzten lebenden Vertreter einer Künstlergeneration, die die moderne Kunst nach dem Zweiten Weltkrieg neu definierte und zählt ohne Zweifel zu den bedeutendsten französischen Künstlern der Gegenwart. Das Interesse für die Farbe Schwarz begleitet den immer noch künstlerisch aktiven 97-Jährigen bereits sein ganzes Leben.
Der Meister des Schwarz wird auch in dieser von Kontrasten lebenden Schau von Künstlern umrahmt, die seine Leidenschaft für das Schwarz teilen.
Beteiligte Künstler sind: Manolo Ballesteros, Darío Alvarez Basso, Luigi Carboni, Tony Cragg, Philippe Dodard, Friedemann Flöther, Karl Gerstner, Ellsworth Kelly, Masayuki Koorida, Gerhard Langenfeld, Thomas Lenk, Helmut Middendorf, François Morellet, Nika Neelova, Nunzio, Pino Pinelli, Pizzi Cannella, Gert Riel, Stefan Rohrer, Piero Ruggeri, Felix Schlenker, Turi Simeti, Pierre Soulages, Sibylle Wagner.