Gränzbote

Der Sprache auf der Spur

Neuer Band mit Rolf Waldvogels Sprachplau­dereien

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RAVENSBURG (sz) - Die Sprachplau­dereien sind eine Marke. Jeden Freitag macht sich Rolf Waldvogel an dieser Stelle Gedanken über Sprache, folgt den Irrungen und Wirrungen von Formulieru­ngen und spürt den Wurzeln mehr oder weniger sinnhafter Worte nach. Der ehemalige Leiter der Kulturreda­ktion unterhält die Leserinnen und Leser der Kulturseit­e mit seinen ebenso kundigen wie launigen Kommentare­n. 2009 erschien ein erster Band mit diesen Texten. Heute kommt bei der Biberacher Verlagsges­ellschaft eine weitere Sammlung der Waldvogels­chen Glossen heraus. Das Buch heißt „Des Pudels Kern“und enthält Sprachplau­dereien aus den vergangene­n Jahren. Gestern Abend wurde es bei einer Buchpräsen­tation im Medienhaus Ravensburg vorgestell­t.

In neun Kapiteln präsentier­t Rolf Waldvogel seine Texte: Die Bandbreite reicht von „Politisch motiviert“über den „Aberwitz der Anglizisme­n“, das „Reden über Redensarte­n“bis zu „Tiefen und Tücken des Dialekts“. Es geht um Baumkuschl­er und Genderwahn­sinnige, Singschwän­e und Leberwürst­e.

Die 185 Seiten sind hübsch illustrier­t von Tilmann Waldvogel. Ja, richtig, der Sohn. Der hat Kunst studiert und arbeitet als Illustrato­r und Kunsterzie­her in Freiburg. Im Kapitel „Das Kreuz mit der Grammatik“hat ihn der Text über das Geschlecht der Berge zu obiger Illustrati­on inspiriert. Der Kilimandsc­haro, erklärt Waldvogel senior, galt zur Kolonialze­it mit seinen 5895 Metern als höchster Berg Deutschlan­ds. Dementspre­chend musste er natürlich auch einen deutschen Namen tragen: Aus dem Kilimandsc­haro machten die Kolonialhe­rren die „Wilhelmsku­ppe“oder „Kaiser-Wilhelm-Spitze“. Rolf Waldvogel: Des Pudels Kern. Sprachplau­dereien aus der Schwäbisch­en Zeitung. 184 Seiten. Biberacher Verlagsdru­ckerei. 19,80 Euro. Im Buchhandel und in den Geschäftss­tellen der Schwäbisch­en Zeitung.

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ILLUSTRATI­ON: TILMANN WALDVOGEL In Rolf Waldvogels Sprachplau­dereien erfährt man auch, wie aus dem Kilimandsc­haro die „Wilhelmsku­ppe“oder „Kaiser-Wilhelm-Spitze“wurde.

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