Fiona taut auf

Kein Herz für Inder (ARD, Fr., 20.15 Uhr) – Familie ist immer wieder ein dankbares Objekt für Filmemacher, um Triviales wie Tragisches zu transportieren. Mal kriselt die Ehe der Eltern, mal faucht das „Pubertier“, mal droht der finanzielle Ruin, und mitunter kommt alles zusammen wie in dieser Komödie von Viviane Andereggen (Regie) und Sathyan Ramesh (Buch).

Da die verstummte Tochter Fiona (Lena Urzendowsky) keinerlei Kontakte mit den Mitschülern pflegt, rät die Lehrerin zum Schüleraustausch. Sie hat auch schon einen Namen auf der Liste: Sandy aus London. Vater Erik (Martin Brambach) ist happy. Nicht nur wegen der Aussicht auf die Ankunft einer flotten Engländerin: Als begeisterter BeatlesFan träumt sich der Hausarzt mit eigener Praxis ohnehin gerne mal weg in jene vergangenen Tage, als die Songs der Pilzköpfe seinen Lebensrhythmus bestimmten und nicht die Angst vor dem Fallbeil des Finanzamtes. Mutter Charlotte (Aglaia Szyszkowitz) will aber eher weniger Familie als mehr, denn ein smarter Lover macht ihr den Hof.

Dann kommt Sandy (Zanyn Baig). Tatsächlich sehr nett, aber ein Junge. Und Inder ist er auch noch! Die Eltern sind geschockt, weil keineswegs frei von Vorurteilen. Tochter Fiona aber taut auf. Augenzwinkernde Auseinandersetzung über Offenheit und Verständnis gegenüber fremden Kulturen, unterlegt mit BeatlesSongs.