Gemeinderat Irndorf erhöht Hundesteuer
Kampfhundesteuer wird auf 1200 Euro angehoben – Dritthund kostet 294 Euro
IRNDORF - Der Gemeinderat hat in der Sitzung am Dienstagabend einstimmig die Hundesteuer erhöht. Des Weiteren sollen Marken am Halsband der Tiere kennzeichnen, wer seine Steuer bezahlt hat und wer nicht. Die Räte hatten nach den Ausführungen von Irndorfs Bürgermeister Jürgen Frank einigen Diskussionsbedarf. Vor allem beim zukünftigen Satz für Kampfhunde – dieser wurde zusätzlich erhöht.
„Ich kann mir gut vorstellen, die Steuer zu erhöhen. Wir liegen als Gemeinde im Kreis bisher im unteren Bereich“, führte Frank bei diesem Tagesordnungspunkt im Vorfeld an. Hundesteuermarken halte er ebenso für sinnvoll, um zu sehen, wer bezahlt hat. Es würden ja auch „Schwarzhunde“in der Gemeinde unterwegs sein, sagte er. Außerdem soll der Dritthund teurer werden. „Wenn man die Tiere frei laufen lässt, wird es bei Zweien schon schwer, sie unter Kontrolle zu halten“, begründete Frank. Einen zusätzlichen Dritten zu bändigen, sei noch schwerer. „Wer das mit aller Gewalt will, der soll auch mehr bezahlen. Ich will die Leute damit eher abhalten, sich noch mehr Hunde anzuschaffen“, so der Bürgermeister zum Gremium.
Die Räte waren mit den Ausführungen Franks größtenteils einverstanden, hatten aber einigen Diskussionsbedarf. Die Debatte bei diesem Tagesordnungspunkt war die ausführlichste der Sitzung. Gemeinderat Ottmar Frick warf ein, dass er nichts von den Hundesteuermarken halte. Diese seien sicherlich schnell vom Halsband verschwunden. „Wer kontrolliert außerdem, ob ein Hund eine Marke hat?“, fragte er. Wenn das keiner kontrolliere, brauche man auch keine Marken. Oftmals wisse man beim Spazierengehen auch nicht, wo die Hundehalter gemeldet sind. Frank entgegnete, es gebe viele Bürger, die auf solche Dinge ein Auge hätten. Das bestätigte eine Bürgerin, die als Zuhörerin der Sitzung beiwohnte. Frank nahm den Einwurf schmunzelnd zur Kenntnis.
Beim Thema Kampfhund hielt sich das Gremium etwas länger auf. „Gibt es eine Definition für Kampfhund?“, wollte Gemeinderat Markus Rebholz wissen. Frank verlas daraufhin die Rassen, die darunter fallen. Außerdem gebe es einen weiteren Zusatz, dass verhaltensauffällige Tiere ebenfalls als Kampfhund eingestuft werden dürfen. Der Kampfhund sollte laut Bürgermeister mit 750 Euro besteuert werden – das hatte er mündlich dem Beschlussvorschlag hinzugefügt. „Das ist mir eindeutig zu wenig“, warf Rat Jörg Reizner ein. Man solle die Leute davon abhalten, sich welche zuzulegen. Er führte dabei das Beispiel einer von einem Kampfhund getöteten Frau in Frohnstetten im Mai dieses Jahres an (wir berichteten). Reizner schlug vor, diese Tiere nach dem Vorbild von Renquishausen zu besteuern – mit 1200 Euro. Der Rat nahm diesen Vorschlag auf. Der Betrag wurde im Beschluss berücksichtigt und angenommen.
Hunde werden pro Haushalt erfasst
Frick wollte außerdem wissen, wie mit der Verteilung von Hunden in einem Haushalt umgegangen werde? Wenn Mann, Frau und Kind jeweils einen Hund halten würden, wäre es jeweils ein Ersthund-Steuersatz. „Hundehalter ist der, der das Tier im Haushalt hält“, warf Verbandskämmerer Tobias Keller ein, der an der Sitzung teilnahm. Wer der Halter sei, sei in diesem Falle egal. Wenn aber ein Sohn beispielsweise in einer eigenen Wohnung im Haus der Eltern wohnen würde, wären es mehrere Haushalte, so Frick. „Das bekommen wir dann nicht mit. Das ist dann eben so“, erwiderte Frank.
Die Beutel für Hinterlassenschaften der Tiere seien in den Steuern mit inbegriffen. Sie liegen laut Vorlage für die Besitzer bei der Gemeindeverwaltung aus. Die Hundemarken werden ebenfalls mit in die Sätze einfließen.