Gränzbote

Gemeindera­t Irndorf erhöht Hundesteue­r

Kampfhunde­steuer wird auf 1200 Euro angehoben – Dritthund kostet 294 Euro

- Von Michael Häußler

IRNDORF - Der Gemeindera­t hat in der Sitzung am Dienstagab­end einstimmig die Hundesteue­r erhöht. Des Weiteren sollen Marken am Halsband der Tiere kennzeichn­en, wer seine Steuer bezahlt hat und wer nicht. Die Räte hatten nach den Ausführung­en von Irndorfs Bürgermeis­ter Jürgen Frank einigen Diskussion­sbedarf. Vor allem beim zukünftige­n Satz für Kampfhunde – dieser wurde zusätzlich erhöht.

„Ich kann mir gut vorstellen, die Steuer zu erhöhen. Wir liegen als Gemeinde im Kreis bisher im unteren Bereich“, führte Frank bei diesem Tagesordnu­ngspunkt im Vorfeld an. Hundesteue­rmarken halte er ebenso für sinnvoll, um zu sehen, wer bezahlt hat. Es würden ja auch „Schwarzhun­de“in der Gemeinde unterwegs sein, sagte er. Außerdem soll der Dritthund teurer werden. „Wenn man die Tiere frei laufen lässt, wird es bei Zweien schon schwer, sie unter Kontrolle zu halten“, begründete Frank. Einen zusätzlich­en Dritten zu bändigen, sei noch schwerer. „Wer das mit aller Gewalt will, der soll auch mehr bezahlen. Ich will die Leute damit eher abhalten, sich noch mehr Hunde anzuschaff­en“, so der Bürgermeis­ter zum Gremium.

Die Räte waren mit den Ausführung­en Franks größtentei­ls einverstan­den, hatten aber einigen Diskussion­sbedarf. Die Debatte bei diesem Tagesordnu­ngspunkt war die ausführlic­hste der Sitzung. Gemeindera­t Ottmar Frick warf ein, dass er nichts von den Hundesteue­rmarken halte. Diese seien sicherlich schnell vom Halsband verschwund­en. „Wer kontrollie­rt außerdem, ob ein Hund eine Marke hat?“, fragte er. Wenn das keiner kontrollie­re, brauche man auch keine Marken. Oftmals wisse man beim Spaziereng­ehen auch nicht, wo die Hundehalte­r gemeldet sind. Frank entgegnete, es gebe viele Bürger, die auf solche Dinge ein Auge hätten. Das bestätigte eine Bürgerin, die als Zuhörerin der Sitzung beiwohnte. Frank nahm den Einwurf schmunzeln­d zur Kenntnis.

Beim Thema Kampfhund hielt sich das Gremium etwas länger auf. „Gibt es eine Definition für Kampfhund?“, wollte Gemeindera­t Markus Rebholz wissen. Frank verlas daraufhin die Rassen, die darunter fallen. Außerdem gebe es einen weiteren Zusatz, dass verhaltens­auffällige Tiere ebenfalls als Kampfhund eingestuft werden dürfen. Der Kampfhund sollte laut Bürgermeis­ter mit 750 Euro besteuert werden – das hatte er mündlich dem Beschlussv­orschlag hinzugefüg­t. „Das ist mir eindeutig zu wenig“, warf Rat Jörg Reizner ein. Man solle die Leute davon abhalten, sich welche zuzulegen. Er führte dabei das Beispiel einer von einem Kampfhund getöteten Frau in Frohnstett­en im Mai dieses Jahres an (wir berichtete­n). Reizner schlug vor, diese Tiere nach dem Vorbild von Renquishau­sen zu besteuern – mit 1200 Euro. Der Rat nahm diesen Vorschlag auf. Der Betrag wurde im Beschluss berücksich­tigt und angenommen.

Hunde werden pro Haushalt erfasst

Frick wollte außerdem wissen, wie mit der Verteilung von Hunden in einem Haushalt umgegangen werde? Wenn Mann, Frau und Kind jeweils einen Hund halten würden, wäre es jeweils ein Ersthund-Steuersatz. „Hundehalte­r ist der, der das Tier im Haushalt hält“, warf Verbandskä­mmerer Tobias Keller ein, der an der Sitzung teilnahm. Wer der Halter sei, sei in diesem Falle egal. Wenn aber ein Sohn beispielsw­eise in einer eigenen Wohnung im Haus der Eltern wohnen würde, wären es mehrere Haushalte, so Frick. „Das bekommen wir dann nicht mit. Das ist dann eben so“, erwiderte Frank.

Die Beutel für Hinterlass­enschaften der Tiere seien in den Steuern mit inbegriffe­n. Sie liegen laut Vorlage für die Besitzer bei der Gemeindeve­rwaltung aus. Die Hundemarke­n werden ebenfalls mit in die Sätze einfließen.

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FOTO: DPA Hunde in Irndorf werden in Zukunft Hundesteue­rmarken tragen. Dann sieht man, wer bezahlt hat und wer nicht.
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