Volksbank setzt auf Digitalisierung
Bilanzsumme der Schwarzwald-Donau-Neckar eG überschreitet Milliardengrenze
WEHINGEN - Die Mitgliederversammlung der Volksbank Schwarzwald-Donau-Neckar eG hat am Dienstagabend die Wehinger Schlossberghalle gut gefüllt. Die Top-Verantwortlichen der Bank nutzten diese Veranstaltung, ihren Mitgliedern einen Rückblick über das Geschäftsjahr 2016 zu geben, um ihnen andererseits die mit der Digitalisierung einhergehenden Veränderungen im Bankwesen schmackhaft zu machen. Neben einem deftigen Vesper und entsprechenden Freigetränken lieferten Petra Binder und Doris Reichenauer alias „Dui do on de Sell“die für eine solche Veranstaltung willkommene humorvolle Würze.
Heiko Fetzer stimmte in der Begrüßung die Mitglieder auf das bevorstehende Programm ein. Die weitere Fusion der Bank habe sie nun zu einer „Großen“in Baden-Württemberg gemacht, stellte Vorstandsmitglied, Jürgen Findeklee, in seinem Rechenschaftsberichts fest. Er meinte, dass die Fusion auch bei den Mitarbeitern auf eine positive Resonanz gestoßen sei. Die Volksbank, so Findeklee weiter, stehe, im Gegensatz zu anderen Geldinstituten zu ihrer Präsenz in den Orten, baue aber auch auf die notwendige Unterstützung seitens der Mitglieder, das Angebot zu nutzen.
Digitale „Bank der Zukunft“
Was sich aber ändern wird, versuchte Findeklees Vorstandskollege Dr. Udo Stefan Schlipf in einer Präsentation deutlich zu machen. Demnach tickt die Welt immer mehr digital und die Banken würden auf diese Entwicklung angemessen reagieren und dem Kunden die Vorteile der digitalen Kommunikation ermöglichen. Ausgehend von schon weit fortgeschrittenen digitalen Veränderungen in anderen Ländern, malte er ein Bild von der „Bank der Zukunft“mit all ihren digitalen Offerten vom Netzwerk für Mitglieder über die Videoberatung, Terminvereinbarung bis zur Banking-App für das Smartphone.
Während dies ein Blick in die Zukunft darstellte, durfte Jürgen Findeklee Zahlen präsentieren, die sich sehen lassen können: Demnach konnte die Bank die Bilanzsumme um 70 Millionen Euro auf 1876 Millionen Euro erhöhen, was einem Plus von 3,9 Prozent entspricht. Man habe, so Findeklee, in diesem Jahr erstmals die Grenze von einer Milliarde Euro überschritten. Dieses dynamische Wachstum resultiere insbesondere aus einer erhöhten Kreditnachfrage im Firmenkundengeschäft.
Aber auch im Privatkundenbereich könne das derzeitige Wohnbaugeschäft als Wachstumstreiber genannt werden. Die Kundeneinlagen seien um 3,7 Prozent von 1,377 Millionen Euro auf 1,428 Millionen Euro angestiegen. Negativzinsen für die Kunden sehe man weiterhin nicht. Der Zinsüberschuss verzeichne in 2016 eine Erhöhung um 18,1 Prozent. Gleichzeitig stieg der Provisionsüberschuss um 3,4 Prozent.
Mit einer Gesamtkapitalquote von 18,3 Prozent und einer Kernkapitalquote von 13,3 Prozent gehöre die Volksbank zu den eigenkapitalstärksten Banken der Region. Die Mitgliederzahl beläuft sich auf 45 018 Mitglieder und 92 131 Kunden, die in 32 Filialen und an 47 Geldautomaten ihre Geldgeschäfte abwickeln können. Derzeit stünden 358 Mitarbeiter sowie 32 Auszubildende auf der Gehaltsliste der Bank.
Nach so viel Zahlen war die Zeit reif für „Dui do on de Sell“. Petra Binder und Doris Reichenauer schafften es auf ihre Art, ihre Alltags-Beziehungsund Körperprobleme in höchst humorvoller Form darzustellen. Für das leibliche Wohl hatte der Musikverein Wehingen gesorgt. Und weil sie, wie Findeklee bemerkte „an haufa Geld koschtet“, kamen sie um eine Zugabe nicht herum.