ASV Nendingen besiegt Eisleben 17:10
Moldawier legt beim 17:10 des ASV Nendingen gegen Eisleben Olympiasieger Davor Stefanek auf die Schultern
Dabei legt Daniel Cataraga Olympiasieger Davor Stefanek auf die Schultern.
TUTTLINGEN - Der ASV Nendingen hat in der Deutschen Ringerliga (DRL) am Samstagabend den KAV Eisleben 17:10 bezwungen. Vor den rund 400 Zuschauern in der Mühlauhalle sorgten vor allem Daniel Cataraga mit seinem Schultersieg über Rio-Olympiasieger Davor Stefanek, Neuzugang Ashgar Laghari, Piotr Ianulov sowie Publikumsliebling Benjamin Raiser für frenetischen Jubel. Dagegen musste Samet Dülger seinen Kampf nach 1.54 Minuten wegen einer Knieverletzung abbrechen. Da aber Nenad Zugaj im letzten Kampf des Abends keinen Gegner hatte, geriet der Gesamtsieg des ASV Nendingen nicht in Gefahr.
Wie erwartet hatte der Israeli Yuriy Holub (59 kg, F) gegen Eislebens Ilyasov einen schweren Stand. In den sechs Minuten gab er kontinuierlich Punkte zum 0:13 ab, sodass er drei Mannschaftspunkte an Eisleben abtreten musste. Einen starken Einstand zeigte Ashgar Laghari (130 kg, G) für Nendingen. Ganz im Stil des Ex-Nendingers Balasz Kiss spielte er schon vor Beginn des Kampfes mit den Emotionen der Zuschauer: Mit Purzelbaum und Strecksprung kam er auf die Matte – der Neuzugang war von den Fans angenommen. Und im Kampf ließ er Toni Bernhardt nicht den Hauch einer Chance, auch wenn in den letzten beiden Minuten seine Kraft etwas zu schwinden schien, sicherte er mit seinem 15:4-Erfolg den Ausgleich für den ASV.
Benjamin Raiser holt sich seinen ersten Saisonsieg
In einem ganz engen Kampf besiegte Benjamin Raiser (66 kg, G) den griechischen Meister Monrikos Theodoridis mit 5:4 und verbuchte damit einen Mannschaftspunkt für Nendingen. Drei Punkte holte er wegen der Passivität des Griechen, die entscheidende Zweierwertung machte er kurz vor dem Ende des Duells. Einen für den freien Stiel etwas ungewöhnlichen Kampf lieferten sich dann Nicolai Ceban (98 kg, F) und Anzor Urishev. Es gab nur ganz wenige Aktionen, das wirkte fast wie der griechisch-römische Stil. Am Ende musste sich Ceban 0:2 geschlagen geben, was den erneuten Ausgleich für Eisleben bedeutete.
Im letzten Kampf vor der Pause sorgte Andrej Perpelita (66 kg, F) für das nächste Glanzstück auf Seiten der Nendinger. Mit seinem 9:2-Sieg gegen Krzysztof Bienkowski behielt der Rumäne seine weiße Weste in der DRL: vier Kämpfe, vier Siege. Damit ging der ASV mit einer 6:3-Führung in die Unterbrechung.
Den erneuten Ausgleich für Eisleben stellte Dejan Franjkovic (95 kg G) mit seinem 9:6-Erfolg über Ivan Polisciuc her. Dabei profitierte der Serbe von einigen umstrittenen Entscheidungen vom Mattenleiter. Auf die Siegerstraße kam der ASV mit dem Schultersieg von Vize-Weltmeister Daniel Cataraga (75 kg, G), der dem Serben Davor Stefanek, Olympiasieger in der Klasse bis 66 Kilogramm bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro im vergangenen Jahr, nicht den Hauch einer Chance ließ. Mit der Aktion zum Schultersieg hatte Cataraga schon die Punkte für einen 19:2-Überlegenheitserfolg in der Tasche. Mit den vier Punkten zog Nendingen auf 10:6 davon.
Da klar war, dass Nenad Zugaj (75 kg, G) im letzten Kampf des Abend kampflos vier Punkte holen würde, hätte Eislebens Gasan Shamkhalov (86 kg, F) vier Mannschaftspunkte gegen Piotr Ianulov holen müssen, damit der KAV noch mit einem Unentschieden die Heimreise antreten könnte. Doch Ianulov ließ ihn bei seinem deutlichen 14:2-Erfolg ebenfalls kaum zur Entfaltung kommen und machte den Sieg für den ASV vorzeitig perfekt.
Samet Dülger muss am Montag ins Krankenhaus
Pech hatte Samet Dülger (75 kg, F), als er sich so unglücklich das Knie verdrehte, dass er seinen Kampf gegen Kamal Malikov verletzungsbedingt abbrechen musste. Wie schwer die Verletzung ist, konnte Dülger am Sonntag noch nicht sagen. Der Besuch im Krankenhaus erfolgt am Montag. Bei der Aktion hatte es einen Knall gegeben, sodass er davon ausgeht, dass etwas gerissen ist. Da er aber auftreten kann, geht er nicht davon aus, dass es das Kreuzband ist: „Ich kann das Knie nicht durchstrecken“, sagte Dülger.
Mit dem Sieg gegen Eisleben hat der ASV nun drei Kämpfe in Folge gewonnen und sich damit auf den zweiten Platz hinter dem punktgleichen VfK Schifferstadt vorgeschoben. Dabei profitierte Nendingen von der 7:12-Niederlage des KSV Ispringen gegen den deutschen Meister SV Germania Weingarten.