Meine Hoffnung
„Mir ist es bisher wegen angeborener Bosheit und Schwachheit unmöglich gewesen, den Forderungen Gottes zu genügen. Wenn ich nicht glauben darf, dass Gott mir um Christi willen dies täglich beweinte Zurückbleiben vergebe, so ist’s aus mit mir. Ich muss verzweifeln. Aber das lass ich bleiben. Wie Judas an den Baum mich hängen, das tu ich nicht. Ich hänge mich an den Hals oder Fuß Christi wie die Sünderin. Ob ich auch noch schlechter bin als diese, ich halte meinen Herrn fest. Dann spricht er zum Vater: Dieses Anhängsel muss auch durch. Es hat zwar nichts gehalten und alle deine Gebote übertreten. Vater, aber er hängt sich an mich. Was will’s! Ich starb auch für ihn. Lass ihn durchschlupfen. Das soll mein Glaube sein.“
Das soll Martin Luther gesagt haben und beschreibt sehr schön, dass Christen aus der Vergebung leben. Das gilt auch für die Kirchen. Bei den vielen Veranstaltungen und Aktionen des letzten Jahres haben wir unsere Geschichte und unseren Glauben bedacht und gefragt, wie wir wurden, was wir sind. Die Kirchen sind alle einen weiten Weg gegangen, und dieser Weg hat uns zusammengeführt. Wir haben einander viel zu verdanken und viel zu vergeben. Gemeinsam vertrauen wir auf Gottes Gnade und freuen uns an dem Vielen, was uns durch Gottes Gnade gelingt. Die Reformation ist ja nicht fertig. Immer werden wir danach fragen, wie wir Gottes Auftrag in der Welt und an den Menschen recht erfüllen können.
Dabei ist das Jubiläum so etwas wie der Anlauf in eine neue Zeit hinein, die manche schon als nachchristlich bezeichnen. Mutig, voller Hoffnung und gemeinsam gehen wir in diese Zeit und werden unseren Teil beitragen zum Frieden auf Erden und in den Herzen der Menschen. Lassen Sie sich bewegen und herzlich einladen, daran mitzuwirken. Das kann man nicht allein tun, und die Kirchen sind dabei nicht zu ersetzen, auch nicht in ihrer weltlichen Gestalt.
Kommen Sie zu den Feierlichkeiten am 31. Oktober. Und wenn Sie noch nicht oder nicht mehr Mitglied einer Kirche sind und wenn das auch Ihr Glaube und Ihre Hoffnung sein soll, dann treten Sie ein und helfen mit, dass die Kirchen sich weiterhin reformieren und denen Schutz und Heimat bieten, denen Jesus Christus sich besonders zuwandte.
Danke für Vertrauen und Freundschaft und für alle Glückwünsche zum Jubiläum, Ihr Sebastian Berghaus,