Großes Interesse am schnellen Internet
Einwohnerversammlung Durchhausen: Bürgermeister bedauert Filial-Schließung
DURCHHAUSEN - In Durchhausen sind am Freitagabend die Einwohner zur Einwohnerversammlung zusammengekommen. Die Halle war beinahe voll besetzt. Die Versammlung dient dazu, Blutspender (wir werden berichten) und verdiente Mitbürger zu ehren, sowie über aktuelle Ereignisse im Ort zu informieren.
Kurt Höfler erhielt eine Ehrung für sein Engagement in der Gemeinde. Als Beispiel für das vielfältige Engagement Höflers führte der Bürgermeister die Pflege der Umgebung von Rosales Kreuz an. Weiterhin sei er daran beteiligt gewesen, dass die Restaurierung des Kreuzes vorgenommen wurde. „Wo immer sie gebraucht werden, sind sie gerne bereit zu helfen“, lobte Simon Axt den rührigen Kurt Höfler.
„Meinen Bericht beginne ich mit einem negativen Thema“, mit diesen Worten startete der Bürgermeister in die Information. Die Schließung der örtlichen Kreissparkassen-Filiale ist für das Gemeindeoberhaupt, vor allem aber auch für die ältere Durchhausener Bevölkerung eine bittere Pille. Als öffentliche Bank, in der Trägerschaft des Landkreises, habe die KSK seiner Meinung nach einen besonderen Auftrag. Simon Axt ließ die Einwohner wissen, dass mit dem Vorstand der Kreissparkasse Gespräche laufen, um eine gute Lösung zu finden.
Dann konnte der Bürgermeister mit einer sehr positiven Bilanz aufwarten. Der Ausbau des Glasfasernetzes ist in Durchhausen eine Erfolgsgeschichte. Mitte 2016 wurde die Breitbandinitiative Tuttlingen, BIT, gegründet. Kurz darauf entschied der Gemeinderat, die innerörtliche Planung des Glasfasernetzes in Auftrag zu geben. Das Interesse in der Bevölkerung war enorm, denn Durchhausen ist in Sachen Internet eine der am schlechtesten versorgte Gemeinde im weiten Umkreis. Es wurden so viele Hausanschlussverträge unterschrieben, dass ein Vollausbau des Glasfasernetzes in Durchhausen realisiert werden kann.
Vom Land bekommt die Gemeinde dafür einen Zuschuss in Höhe von 808 000 Euro. Weitere 875 000 Euro werden über einen 30 Jahre laufenden KfW-Kredit finanziert. Zins und Tilgung werden über Pachteinnahmen refinanziert. Der größte Erfolg dabei ist es, dass die Kosten für den Ausbau des Glasfasernetzes um 400 000 Euro günstiger sind, als ursprünglich kalkuliert und der Landeszuschuss deutlich höher als erwartet.
Bürgermeister Simon Axt räumte ein, dass die Verringerung der Kosten unter anderem dadurch erreicht worden sei, dass keine Ablagen auf den Grundstücken entstehen werden. In diesem Zusammenhang appellierte er an die noch unentschlossenen Hausbesitzer, sich im Verlaufe der kommenden Woche noch bei ihm zu melden, um einen Hausanschlussvertrag zu vereinbaren. „Sie werden ihn nicht mehr zu dem jetzt günstigen Preis erhalten“, sagte Simon Axt. Der Baubeginn zur Verlegung des Netzes wird noch in diesem Jahr sein, Mitte 2018 sollen die Arbeiten beendet sein.
Als Referent war Nicolai Ottenbacher vom Netzbetreiber NetCom BW bei der Einwohnerversammlung zu Gast. Er stellte den Zuhörern die Tarife vor und sicherte zu, dass bis zum Ende des nächsten Jahres das schnelle Internet in Durchhausen Realität sein werde.
Im Rahmen der Versammlung werden die Durchhausener traditionell auch über die Situation im Kindergarten, über den Zustand des Waldes (zu beiden siehe den Infokasten unten) und über die Tätigkeiten der Feuerwehr informiert.
Für die Feuerwehr berichtete Kommandant Jörg Wintermantel von einem ruhigen Jahr mit zwei Einsätzen. Einmal galt es ein teilweise eingestürztes Dach abzubauen, der zweite Einsatz war die Montage des Storchennestes auf dem Kirchturm. „Nur leider wurde es in diesem Jahr von keinem Storch mehr bewohnt“, bedauerte Jörg Wintermantel. Die Einwohner erfuhren auch, dass zwei neue Feuerwehrleute bei den Aktiven eingetreten sind. Vier weitere Aktive kommen aus der Jugend. Somit liegt die Mannschaftsstärke bei 37 Mann. Die Jugendabteilung hat ebenso zwei Neuzugänge. Somit sind jetzt elf Jugendliche im Alter zwischen acht und 17 Jahren in der Jugendfeuerwehr.