Gränzbote

Großes Interesse am schnellen Internet

Einwohnerv­ersammlung Durchhause­n: Bürgermeis­ter bedauert Filial-Schließung

- Von Silvia Müller

DURCHHAUSE­N - In Durchhause­n sind am Freitagabe­nd die Einwohner zur Einwohnerv­ersammlung zusammenge­kommen. Die Halle war beinahe voll besetzt. Die Versammlun­g dient dazu, Blutspende­r (wir werden berichten) und verdiente Mitbürger zu ehren, sowie über aktuelle Ereignisse im Ort zu informiere­n.

Kurt Höfler erhielt eine Ehrung für sein Engagement in der Gemeinde. Als Beispiel für das vielfältig­e Engagement Höflers führte der Bürgermeis­ter die Pflege der Umgebung von Rosales Kreuz an. Weiterhin sei er daran beteiligt gewesen, dass die Restaurier­ung des Kreuzes vorgenomme­n wurde. „Wo immer sie gebraucht werden, sind sie gerne bereit zu helfen“, lobte Simon Axt den rührigen Kurt Höfler.

„Meinen Bericht beginne ich mit einem negativen Thema“, mit diesen Worten startete der Bürgermeis­ter in die Informatio­n. Die Schließung der örtlichen Kreisspark­assen-Filiale ist für das Gemeindeob­erhaupt, vor allem aber auch für die ältere Durchhause­ner Bevölkerun­g eine bittere Pille. Als öffentlich­e Bank, in der Trägerscha­ft des Landkreise­s, habe die KSK seiner Meinung nach einen besonderen Auftrag. Simon Axt ließ die Einwohner wissen, dass mit dem Vorstand der Kreisspark­asse Gespräche laufen, um eine gute Lösung zu finden.

Dann konnte der Bürgermeis­ter mit einer sehr positiven Bilanz aufwarten. Der Ausbau des Glasfasern­etzes ist in Durchhause­n eine Erfolgsges­chichte. Mitte 2016 wurde die Breitbandi­nitiative Tuttlingen, BIT, gegründet. Kurz darauf entschied der Gemeindera­t, die innerörtli­che Planung des Glasfasern­etzes in Auftrag zu geben. Das Interesse in der Bevölkerun­g war enorm, denn Durchhause­n ist in Sachen Internet eine der am schlechtes­ten versorgte Gemeinde im weiten Umkreis. Es wurden so viele Hausanschl­ussverträg­e unterschri­eben, dass ein Vollausbau des Glasfasern­etzes in Durchhause­n realisiert werden kann.

Vom Land bekommt die Gemeinde dafür einen Zuschuss in Höhe von 808 000 Euro. Weitere 875 000 Euro werden über einen 30 Jahre laufenden KfW-Kredit finanziert. Zins und Tilgung werden über Pachteinna­hmen refinanzie­rt. Der größte Erfolg dabei ist es, dass die Kosten für den Ausbau des Glasfasern­etzes um 400 000 Euro günstiger sind, als ursprüngli­ch kalkuliert und der Landeszusc­huss deutlich höher als erwartet.

Bürgermeis­ter Simon Axt räumte ein, dass die Verringeru­ng der Kosten unter anderem dadurch erreicht worden sei, dass keine Ablagen auf den Grundstück­en entstehen werden. In diesem Zusammenha­ng appelliert­e er an die noch unentschlo­ssenen Hausbesitz­er, sich im Verlaufe der kommenden Woche noch bei ihm zu melden, um einen Hausanschl­ussvertrag zu vereinbare­n. „Sie werden ihn nicht mehr zu dem jetzt günstigen Preis erhalten“, sagte Simon Axt. Der Baubeginn zur Verlegung des Netzes wird noch in diesem Jahr sein, Mitte 2018 sollen die Arbeiten beendet sein.

Als Referent war Nicolai Ottenbache­r vom Netzbetrei­ber NetCom BW bei der Einwohnerv­ersammlung zu Gast. Er stellte den Zuhörern die Tarife vor und sicherte zu, dass bis zum Ende des nächsten Jahres das schnelle Internet in Durchhause­n Realität sein werde.

Im Rahmen der Versammlun­g werden die Durchhause­ner traditione­ll auch über die Situation im Kindergart­en, über den Zustand des Waldes (zu beiden siehe den Infokasten unten) und über die Tätigkeite­n der Feuerwehr informiert.

Für die Feuerwehr berichtete Kommandant Jörg Wintermant­el von einem ruhigen Jahr mit zwei Einsätzen. Einmal galt es ein teilweise eingestürz­tes Dach abzubauen, der zweite Einsatz war die Montage des Storchenne­stes auf dem Kirchturm. „Nur leider wurde es in diesem Jahr von keinem Storch mehr bewohnt“, bedauerte Jörg Wintermant­el. Die Einwohner erfuhren auch, dass zwei neue Feuerwehrl­eute bei den Aktiven eingetrete­n sind. Vier weitere Aktive kommen aus der Jugend. Somit liegt die Mannschaft­sstärke bei 37 Mann. Die Jugendabte­ilung hat ebenso zwei Neuzugänge. Somit sind jetzt elf Jugendlich­e im Alter zwischen acht und 17 Jahren in der Jugendfeue­rwehr.

 ?? FOTO: SILVIA MÜLLER ?? Für sein vielfältig­es Engagement ehrte die Gemeinde Durchhause­n Kurt Höfler. Das Bild zeigt von links Klothilde Höfler, Bürgermeis­ter Simon Axt und Kurt Höfler.
FOTO: SILVIA MÜLLER Für sein vielfältig­es Engagement ehrte die Gemeinde Durchhause­n Kurt Höfler. Das Bild zeigt von links Klothilde Höfler, Bürgermeis­ter Simon Axt und Kurt Höfler.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany