Flinke Finger
Mit Beginn der dunklen Jahreszeit startet auch wieder die Saison für Einbrecher, warnt die Tuttlinger Polizei. Ist ja alles recht und schlecht. Nur: Warum geht so ein diebischer Saisonstart eigentlich immer im Verborgenen vor sich? Wir von der Presse wären so gerne mal dazu eingeladen.
Wir stellen uns das nämlich furchtbar spannend vor. Hunderte von vermummten Gestalten treffen sich in ihrer Vereinsgaststätte, der „Diebischen Elster“. Der Vorsitzende der Innung „Flinke Finger“, CodeName Eddi, hält einen Impulsvortrag zu „Wer das Stemmeisen nicht ehrt, ist des Akkubohrers nicht wert“. Dann kommt es zur Ehrung von besonders niederträchtigen Mitgliedern, die zehn und mehr Mal in fremdes Wohneigentum eingestiegen sind, inklusive der Verleihung einer Urkunde mit der eingravierten Bruch-Zahl in Golddruck.
Schließlich haben die Vertreter der Jugendorganisation ihren Auftritt. In Reimform, versteht sich: „Hesch dei Gsichtle net verdeckt, gibt’s die Gewissheit, dass dich jemand entdeckt.“Von den gerührten Diebesgranden gibt’s dafür eine Startertüte mit Mini-Bohrer, einer Universal-Bankkarte zum Üben des Türöffnens und einem Hunde-Köder, um seinem Handwerk in aller Ruhe nachgehen zu können.
Dann geht’s tatsächlich los. Die Polizei rät: Licht wirkt auf Einbrecher abschreckend.“Wie steht’s schon im Buch der Bücher? Und es ward Licht. Eben. Ätsch! (iw)