Gränzbote

Bedarf an Betreuung steigt

Wurmlingen strebt einen neuen Kindergart­en an.

- Von Alexandra Schneid

WURMLINGEN - Die Gemeinde Wurmlingen strebt an, einen neuen Kindergart­en zu bauen. Eine Arbeitsgru­ppe soll nun Vorschläge erarbeiten. Das haben Bürgermeis­ter Klaus Schellenbe­rg und die Räte in der Gemeindera­tssitzung am Montagaben­d befürworte­t. Hintergrun­d des Vorhabens ist der steigende Bedarf an Betreuung.

Seit September gibt es im Kindergart­en Don Bosco für das Schuljahr 2017/18 eine Interimsgr­uppe (wir berichtete­n). Diese war nötig, weil die Anmeldezah­len, besonders in den altersgemi­schten Gruppen, gestiegen sind und somit mehr Platz gebraucht wurde – zumal für zwei- und dreijährig­e Kinder zwei Plätze berechnet werden.

Damit sei „der Bedarf bis Sommer 2018 gedeckt“, sagte Schellenbe­rg in der Sitzung. Gelöst ist die Situation aber nicht. „Ich denke, der Bedarf an einer zweiten Interimsgr­uppe wird kommen“, fügte der Bürgermeis­ter hinzu und zählte verschiede­ne Gründe auf: Die Anmeldezah­len bei den Kindern im Alter von zwei Jahren stiegen weiter. Über Zu- beziehungs­weise Wegzüge könnten keine verlässlic­hen Aussagen getroffen werden.

Die Zahlen des Statistisc­hen Landesamts verdeutlic­hen, dass auch in Zukunft der Bedarf an Betreuung nicht einbrechen wird: Gemäß der Berechnung wird sich die Zahl der Kinder zwischen null und fünf Jahren in Wurmlingen stabil entwickeln. Die Gemeinde geht von einer durchschni­ttlichen Jahrgangsg­röße von rund 31 Kindern aus. Mit den derzeitige­n Kapazitäte­n der beiden Kindergärt­en, St. Josef und Don Bosco, würde immer wieder eine Interimsgr­uppe nötig.

Vorhaben könnte gefördert werden

Ein Ganztagsan­gebot gibt es derzeit in Wurmlingen nicht. Doch Schellenbe­rg geht davon aus, dass dies früher oder später kommen werde. Er berichtet, dass eine entspreche­nde Anfrage mit einer Tagesmutte­r abgedeckt worden sei. Außerdem besuchten drei Wurmlinger Kinder ein Ganztagsan­gebot in Tuttlingen.

Da in der Stadt die Situation mit den Betreuungs­splätzen ähnlich eng sei, würden keine Kinder aus Nachbargem­einden mehr aufgenomme­n werden, informiert die Gemeinde. Nicht auszuschli­eßen sind weitere politische Entscheidu­ngen, die auch in Baden-Württember­g zu höheren Anmeldezah­len führen könnten. In Rheinland-Pfalz gebe es keine Elternbeit­räge, und in Hessen sei dies momentan im Gespräch, nennt Schellenbe­rg als Beispiel.

All diese Gründe führten zu Schellenbe­rgs Ansicht, dass ein neuer Kindergart­en „nach jetziger Bedarfspla­nung notwendig ist, um zukunftsfä­hig zu sein“. Ein Architektu­rbüro habe nach Angaben des Bürgermeis­ters bereits geprüft, ob die beiden Einrichtun­gen erweitert werden können. „Eine Erweiterun­g ist aber nicht möglich“, gab Schellenbe­rg bekannt. Denn beide Kindergärt­en stießen bereits räumlich an Grenzen. Außerdem wolle man flexibel sein.

Ein neuer Kindergart­en für drei Gruppen würde etwa zwei Millionen Euro kosten, informiert­e der Bürgermeis­ter. Das Vorhaben könnte, wenn das Konzept mit den jetzigen Wurmlinger Kindergärt­en zu vergleiche­n ist, mit etwa 450 000 Euro gefördert werden.

Die Gemeinderä­te befürworte­ten, dass eine Arbeitsgru­ppe aus Mitglieder­n verschiede­ner Ausschüsse, den Kindergart­enleiterin­nen und dem Architekte­n Vorschläge erarbeitet. Dabei soll es unter anderem um organisato­rische und bauliche Fragen gehen.

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FOTO: DPA
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SYMBOLFOTO: MONIKA SKOLIMOWSK­A, DPA Die räumlichen Kapazitäte­n der beiden Kindergärt­en sind ausgereizt.
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