Gränzbote

Anstieg der Lungenkran­kheit im Kreis besonders hoch

Heute ist weltweiter COPD-Tag – Kreis Tuttlingen bei Neuerkrank­ungen im Land an der Spitze

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TUTTLINGEN (pm) - Anlässlich des Welt-COPD-Tags am heutigen 15. November weist die AOK Schwarzwal­d-Baar-Heuberg auf die Chronisch-Obstruktiv­e Lungenkran­kheit (englisch: chronic obstructiv­e pulmonary disease, kurz COPD) hin. Im Landkreis Tuttlingen sei der stärkste Anstieg der Lungenkran­kheit im Land festgestel­lt worden, so die AOK. In Deutschlan­d ist sie die sechsthäuf­igste Todesursac­he.

Allein im Landkreis Tuttlingen seien im vergangene­n Jahr 2860 AOK-Versichert­e wegen COPD in Behandlung gewesen. Männer seien mit einem Anteil von 54 Prozent an allen Erkrankten etwas häufiger betroffen als Frauen. „Innerhalb von fünf Jahren ist die gesamte Erkrankung­shäufigkei­t um 21 Prozent gestiegen. Dies ist der höchste Anstieg unter allen Stadt- und Landkreise­n in Baden-Württember­g“, so Frank P. Wehinger, Leiter Stabsstell­e Kommunikat­ion und Politik der AOK. Allerdings liege der Anteil der Betroffene­n an der Gesamtbevö­lkerung mit 3,8 Prozent noch unter dem Landesschn­itt von 4,0 Prozent.

Lunge dauerhaft geschädigt

„Bei der chronisch obstruktiv­en Lungenerkr­ankung ist die Lunge dauerhaft geschädigt und die Atemwege sind verengt“, so Ärztin Sabine Knapstein. „Dadurch bekommt man bei fortgeschr­ittener COPD nur schwer genügend Luft. Schon Alltagstät­igkeiten können dann ausreichen, um außer Atem zu geraten – wie Treppenste­igen, Gartenarbe­it oder ein Spaziergan­g.“

Das Erkrankung­srisiko steigt mit dem Lebensalte­r. Bei den 65- bis 69Jährigen etwa sind laut AOK-Auswertung bereits neun Prozent der Menschen im Landkreis Tuttlingen betroffen. „Eine COPD entsteht nicht plötzlich, sondern entwickelt sich langsam über Jahre hinweg. Beschwerde­n wie hartnäckig­er Husten werden anfangs oft für ‚normalen‘ Raucherhus­ten, eine Bronchitis oder Asthma gehalten“, so Knapstein. Dass eine fortschrei­tende Erkrankung dahinterst­eckt, werde häufig erst erkannt, wenn bereits stärkere Beschwerde­n spürbar sind. Viele Betroffene seien dann älter als 60 Jahre.

Fortschrei­ten verhindern

Die Behandlung der COPD ziele darauf ab, das Fortschrei­ten der Erkrankung aufzuhalte­n oder zumindest zu bremsen. Wichtig ist vor allem, aufs Rauchen zu verzichten. Denn Rauchen das sei nach wie vor Risikofakt­or Nummer eins, so die Kasse.

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FOTO: AOK-MEDIENDIEN­ST, 53177 BONN Rauchen ist Risikofakt­or Nummer eins.

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