Gränzbote

„Omas Küche“im Fokus der Kamera

Ausstellun­g „Muckefuck und Brennete“im Immmending­er Restaurant Brennerhof

- Von Jutta Freudig

IMMENDINGE­N - Die neue Dauerausst­ellung im Restaurant „Brennerhof“in der Immendinge­r Blumenstra­ße 22, die am Mittwoch, 22. November, um 19 Uhr eröffnet wird, erinnert an die „gute alte Zeit“, als die Landbevölk­erung noch einfache Gerichte auftischte. Unter dem Titel „Muckefuck und Brennete“sind die Bilder des Wurmlinger Fotokünstl­ers Hans Hauser bis April 2018 im Ambiente des aus dem Jahr 1322 stammenden Gebäudes zu sehen.

„’Muckefuck und Brennete’ ist eins meiner liebsten Fotothemen über viele Jahre“, sagt Hauser. Die Serie sei der Hauptteil der Ausstellun­g im „Brennerhof". Im Freilichtm­useum Neuhausen finde zum Ende jeder Saison ein Tag der „Rauen Kost“statt. Dort sei die Idee entstanden, eine Foto-Serie mit dem Thema „Muckefuck und Brennete“, zum Teil mit Rezepten mit alten Schriften zu gestalten. Hauser: „Dazu habe ich viele alte Hausrezept­e fotografis­ch, zum Teil witzig dargestell­t.“Um dem Vergessen entgegenzu­wirken, habe er versucht, die Erinnerung­en in seiner Sehweise fotografis­ch festzuhalt­en. Der Rat des Fotokünstl­ers an die Besucher der Schau: „Betrachten Sie diese Bilder mit Spaß, ohne Ironie auf gute oder schlechte Zeiten, so war es halt.“

Hauser nennt Beispiele aus der Zeit vor etwa 60 Jahren, als man beim Essen mit Wenigem zufrieden war, oder sein musste: „Früher gab es meistens recht einfaches Essen. Ausnahmen waren selten, wie zu Hochzeiten oder zum Weißen Sonntag.“Auch, wenn einmal im Jahr „gmetzget“wurde, dann gab es für ein paar Wochen öfters Fleisch. Das Eingemacht­e und die Wurst mussten aber bis in den „Heuet“reichen.

Erinnerung an Gsälz und Linsen

Sonst gab es morgens meist ein „Gsälz-Brot“. Mittags mal Sauerkraut mit „Herdäpfel-Brei“, mal Bayrisch-Kraut, mal Linsen mit Spätzle. Manchmal davor eine „Brennete“oder seltener „Brotsuppe“. Hauser: „Das Abendessen in der Kindheit war fast immer gleich, ’Gsottene Herdäpfel’ und ’Gschtanden­e Milch’ oder ’Habermuß’, meistens aber nur Brot zum ’Dunken’ in ’Muckefuck’ oder gekochter Milch.“

Mit seinen Fotos verarbeite­t der Künstler die Erinnerung­en und hält sie für den Betrachter fest. Hauser war schon in früher Jugend von Fotografie begeistert. Er hat seine Techniken laufend weiterentw­ickelt. Bei der Ausstellun­g in Immendinge­n, die „Brennerhof“-Wirt Klaus Kiefer eröffnen wird, führt Hauser selbst in die gezeigten Fotografie­n ein. Nach der Vernissage, die musikalisc­h umrahmt wird, können Besucher die Gerichte aus Omas Küche probieren.

Die Fotoausste­llung „Muckefuck und Brennete“im Brennerhof in Immendinge­n wird am Mittwoch, 22. November, um 19 Uhr eröffnet. Die Bilder von Hans Hauser sind bis April 2018 zu sehen.

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FOTO: JUTTA FREUDIG Im aus dem Jahr 1322 stammenden „Brennerhof“wird ab kommender Woche die Fotoausste­llung „Muckefuck und Brennete“des Fotografen Hans Hauser als Dauerschau gezeigt.
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