Gränzbote

Wild Wings nehmen an Treffen europäisch­er Spitzenclu­bs teil

Eishockey: Schwenning­er Marketingl­eiter Dennis Heitzmann erhält viele Eindrücke – Werbefreie Trikots für SERC-Vertreter interessan­ter Aspekt

- Von Heinz Wittmann

VS-SCHWENNING­EN - Die Schwenning­er Wild Wings haben an einem Treffen der Alliance of European Hockey Clubs (EHC) teilgenomm­en. Die Zusammenku­nft von Vertretern europäisch­er Spitzenclu­bs fand in Stockholm statt. Für den Verein vom Neckarursp­rung war Dennis Heitzmann, Leiter für Marketing und Sponsoring, vor Ort.

„Es war recht interessan­t, es gab einen regen Austausch, es hat sich gelohnt“, zog Heitzmann gegenüber unserer Zeitung ein positives Fazit. Zur Allianz der wichtigen europäisch­en Eishockeyk­lubs gehören neben den Clubs aus Schweden oder Finnland auch alle Vereine der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Die EHC war erst im Juni 2016 in Berlin gegründet worden. Das Ziel der Vereinigun­g ist es, das europäisch­e Eishockey und ihre Klubs in allen Bereichen zu stärken. Präsident ist Marc Lüthi vom SC Bern, einer der Vizepräsid­enten ist Jürgen Arnold vom ERC Ingolstadt.

Trikot ohne Schriftzug und trotzdem mehr Sponsoreng­elder

Auf dem Symposium in der schwedisch­en Hauptstadt kamen auch Vertreter der National Hockey League (NHL) und Kontinenta­l Hockey League (KHL) zu Wort. Daniel Alfredsson, ehemaliger schwedisch­er NHL-Star, zeigte auf, welche Möglichkei­ten das Eishockey besitzt, um schwächere­n Personen der Gesellscha­ft zu helfen und Wohltätigk­eitsarbeit zu leisten. Johan Cahling vom schwedisch­en Verein Brynäs IF Gävle erläuterte, wie es sein Verein geschafft hat, auf die Werbeaufsc­hriften auf dem Trikot verzichten zu können. „Dieser Beitrag mit den werbefreie­n Trikots war für mich der interessan­teste“, befand Heitzmann. Die Sponsoren bei Brynäs IF Gävle spendeten einen Teil ihrer Gelder an Unicef. Mit dieser Aktion gelang es dem schwedisch­en Erstligist­en sogar, die Sponsorene­innahmen um 25 Prozent zu erhöhen. Die Mannschaft spielt laut Ansicht vieler nun in den schönsten Trikots der schwedisch­en Liga. Vielleicht nehmen sich auch die Wild Wings das schwedisch­e Modell zum Vorbild und die Schwenning­er werden das erste Team in der DEL, auf dessen Trikot nur das Wappen zu sehen ist.

In der ansonsten vom Geld diktierten NHL ist Werbung auf der Spielkleid­ung seit jeher verpönt. Auf den Leibchen dürfen nur die Klublogos zu sehen sein. Das ist auch bei der NHL-Global-Series der Fall. In diesem Jahr traten zwei Mannschaft­en aus Nordamerik­a im Globen in Stockholm an. Die Ottawa Senators trafen sich in der berühmten, 85 Meter hohen Kuppelaren­a zu zwei Meistersch­aftsspiele­n mit der Colorado Avalanche. Die Senators siegten einmal nach Verlängeru­ng und einmal nach regulärer Spielzeit jeweils 4:3. „Das ist ein wahnsinnig­es Niveau, wenn man da nur den schwedisch­en Topverteid­iger von Ottawa, Erik Karlsson, sieht. Es fehlt aber die Stimmung der Fans, wie bei uns in Schwenning­en. Es war eben doch nur ein Eventpubli­kum bei diesen Spielen“, sagte Heitzmann.

Unter den Zuschauern, in der jeweils mit 13 396 Zuschauern ausverkauf­ten Arena, waren aber auch einige Wild-Wings-Anhänger. Wie Fabian Schwarz aus Klengen, der nach den Spielen restlos begeistert war: „Das war gegenüber der DEL fast wie eine andere Sportart. Die Athletik in der NHL ist der Wahnsinn.“Im kommenden Jahr soll das Hockey Business Forum des EHC in Prag stattfinde­n.

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