Künstliche Intelligenz verändert die Medizin
Anwendungen auf Basis von Künstlicher Intelligenz stehen kurz vor dem ersten Markteinsatz
Immer stärker bewegt das Thema Künstliche Intelligenz (KI) die Gesundheitsbranche. Ein Roboter, der automatisiert Nadeln für Infusionen oder Biopsien platzieren kann, wurde bereits bei der MEDICA 2016 vom Fachpublikum erstaunt in Aktion begutachtet. Das Beispiel zeigt: Was anfangs noch anmutete wie `Science Fiction´, erreicht derzeit die Schwelle zu konkreten, plausiblen Anwendungen. Das trifft auch etwa auf den Bereich der medizinischen Bildgebung zu. Hier befinden sich erste Anwendungen auf Basis Künstlicher Intelligenz kurz vor dem ersten Markteinsatz für das automatisierte Aufspüren möglicher Tumore mittels digital generierter Bilddaten aus CT- oder MRT-Systemen. DÜSSELDORF (pm/sz) - Dass KI das Gesundheitswesen geradezu revolutionieren wird, davon zeigte sich Prof. Dr. Jochen Werner, ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Essen, im Rahmen einer Pressevorabveranstaltung zur MEDICA 2017 überzeugt: „Künstliche Intelligenz verändert die Medizin nachhaltig. Sie wird die Diagnostik optimieren und beschleunigen sowie mithelfen, Therapien zu personalisieren. Das Arztbild wird sich grundlegend wandeln“. Ein Roboterarm positioniert an der optimalen Einführungsstelle eine Nadelführung, durch die der Arzt die Nadel dann einbringen kann. Prof. Werner betonte, KI sei kein Selbstzweck. Sie müsse stets dem Wohle des Patienten dienen und dazu beitragen, dass sich Ärzte auf ihre Kernaufgaben konzentrieren könnten.
Ebenfalls auf dem Vormarsch sind medizinische Anwendungen auf Basis von `Virtual Reality´ (VR) oder `Augmented Reality´ (AR). Zu den Produkthighlights der MEDICA 2017 zählt beispielsweise das AR-Operationssystem `3D-ARILE´, das dem Chirurgen bei einem Eingriff über eine Datenbrille die exakte Position von Lymphknoten einblendet und auf diese Weise wertvolle Hilfestellung leistet im Rahmen von Tumoroperationen. Ebenfalls zur MEDICA wird neu vorgestellt ein Physiotherapiegerät, auf dem der Patient liegt und über eine VR-Brille einen Flug durch ein Gebirge simuliert mit entsprechend therapeutisch relevanten Körperbewegungen.