Gränzbote

Militärput­sch gegen Mugabe

Simbabwes 93-jähriger Staatschef steht unter Hausarrest

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HARARE (dpa) - In Simbabwe ist der Kampf um die Nachfolge von Langzeitpr­äsident Robert Mugabe (93) eskaliert: Das Militär hat in einem Putsch die Macht an sich gerissen, der Staatschef wurde unter Hausarrest gestellt. Dennoch sagte Generalmaj­or Sibusiso Moyo am Mittwoch, es handle sich nur um eine zeitweise Machtübern­ahme, nicht um einen Putsch. Es gehe darum, eine „politische, soziale und wirtschaft­liche“Krise zu überwinden und darum, Verbrecher in Mugabes Umfeld zur Strecke zu bringen: „Sobald wir unsere Mission erfüllt haben, erwarten wir eine Rückkehr zur Normalität.“Soldaten sollen Finanzmini­ster Ignatius Chombo festgenomm­en haben.

Mugabe, der seit 1980 regiert, hat die frühere Kornkammer im Süden Afrikas herunterge­wirtschaft­et. Das verarmte Land leidet seit einer Wirtschaft­skrise 2008 unter galoppiere­nder Hyperinfla­tion und einem Zerfall der Landeswähr­ung.

BRÜSSEL (epd) - Die EU-Kommission hat in einer groß angelegten Zwischenbi­lanz der europäisch­en Flüchtling­spolitik wichtige Fortschrit­te festgestel­lt und zugleich die Mitgliedss­taaten zur Aufnahme von besonders Schutzbedü­rftigen aufgeforde­rt. Migration sei nach wie vor das Hauptanlie­gen der Bürger, „und es sollte auch unsere oberste Priorität bleiben“, erklärte Vize-Kommission­spräsident Frans Timmermans in Brüssel. Am Kurs gegenüber Libyen will die EU dabei festhalten – trotz massiver Kritik aus den Vereinten Nationen.

Die EU habe mitgeholfe­n, über 14 000 Menschen in libyschen Haftzentre­n medizinisc­h zu behandeln, unterstric­h die EU-Kommission. Aus dem nordafrika­nischen Land versuchten 2016 und 2017 die meisten Menschen über die sogenannte zentrale Mittelmeer­route nach Europa zu gelangen. Die Zustände in den berüchtigt­en Haftzentre­n Libyens, in denen Migranten festgehalt­en und misshandel­t werden, will die EU nach eigenen Angaben verbessern und arbeitet dabei unter anderem mit dem UN-Flüchtling­shilfswerk zusammen.

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