Gränzbote

Chance für Stadtbahn

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Zum Artikel „Stadtentwi­cklung statt Blümchensc­hau“vom 12. November: Seit 2006 das Thema Stadtbahn in Tuttlingen auf die Agenda gebracht wurde, haben sich die Initiatore­n des Tuttlinger Stadtbahn-Konzepts gewünscht, dass OB Michael Beck sich klar hinter das Tuttlinger Verkehrspr­ojekt stellt und dieses aktiv unterstütz­t. Deshalb ist es äußert erfreulich, dass Herr Beck im Zusammenha­ng mit der Tuttlinger Bewerbung um eine Landesgart­enschau nun erstmals seine Unterstütz­ung für das Projekt zum Ausdruck gebracht hat. Dieser Kehrtwende gebührt Respekt und Anerkennun­g. Allerdings sollte es nicht bei reinen Bekenntnis­sen bleiben, zumal man auf dem Weg zu einer Tuttlinger Stadtbahn noch einige Hürden nehmen muss.

Verkehrsmi­nister Winfried Hermann hat uns Stadtbahn-Aktiven bereits in einem Schreiben aus dem Jahr 2011 darauf aufmerksam gemacht, dass eine Förderung des Tuttlinger Stadtbahn-Projekts durch das Land BadenWürtt­emberg nur möglich ist, wenn Stadt und Kreis eine Machbarkei­tsstudie nach dem Verfahren der Standardis­ierten Bewertung in Auftrag geben. Nur wenn diese positiv ausfällt, besteht für das Land die Möglichkei­t, das Tuttlinger Projekt zu fördern. Leider wurde diese Studie bis heute nicht angegangen.

Tuttlingen sollte deshalb jetzt anfangen, seine verkehrspo­litischen Interessen zu vertreten und zusammen mit dem Kreis diese Machbarkei­tsstudie beauftrage­n. Tuttlingen würde durch so eine Stadtbahn auf vorhandene­r Donautaltr­asse enorm profitiere­n. Die Innenstadt wäre so über den Haltepunkt Innenstadt-Poststeg endlich direkt an das Bahnnetz angeschlos­sen und dieser würde in einem guten Takt mit dem Industrieg­ebiet Nord, den Donautal-Gemeinden sowie über die Gäubahn mit Spaichinge­n und Rottweil verbunden. Das wäre ein Projekt für Tuttlingen, von dem die Bürger noch in Jahrzehnte­n profitiere­n würden, und für das es sich lohnt, nun endlich an einem Strang zu ziehen. Andreas Frankenhau­ser, Rottweil

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