Tüfteln und Feilen und Malen
Spaichinger Heimatverein organisiert zweitägiges Krippenbau-Seminar
SPAICHINGEN - Wer die Tür zur Werkstatt der Rupert-Mayer-Schule geöffnet hat, wurde sofort von der Atmosphäre eingenommen. Ein warmer Duft von Farbe und Klebstoff hing in der Luft, dazu geschäftige, aber ruhige Betriebsamkeit rund um die Werkbänke. Bereits zum achten Mal hat der Spaichinger Heimatverein ein zweitägiges Krippenbau-Seminar ausgerichtet.
Hochkonzentriert bei der Sache sind alle Teilnehmer: Sie tüfteln und bauen und feilen und malen, die Ergebnisse können sich sehen lassen. Jeder nimmt seine fertige Krippe mit nach Hause. Aus den zwei Krippengrundtypen entstehen 16 schöne Unikate, zwölf im alpenländischen Stil und vier orientalische Krippen. „Unser Schreinermeister Walter Merkt fertigt im Vorfeld die Bausätze an. Jeder Bausatz hat rund 15 Hauptbestandteile. Je nach Geschmack kann man eine heimatliche oder auch eine orientalische Krippe bauen,“erläutert Peter Schuhmacher, Vorsitzender des Heimatvereins, den Ablauf. „Inzwischen sind wir ein eingespieltes Team. Franz Georg Baier aus Göllsdorf hat die Krippen entworfen; Walter und Erika Merkt, Karl Merkt und ich suchen dann im Sommer, sobald feststeht, dass wir das Seminar wieder anbieten wollen, die Krippentypen aus. Und dann kann es eigentlich losgehen.“
In den ersten Jahren fand das kreative Tun im Werkstattgebäude von Walter Merkt statt. Glücklicherweise fand das Krippenbauen nun zum zweiten Mal ein neues Zuhause in der Werkstatt der Rupert-MayerSchule, sonst hätte es nicht mehr angeboten werden können.
Nicht nur Spaichinger werkeln an ihren Krippen. Auch ein paar „alte Hasen“finden sich darunter, mancher hat bereits in den vergangenen Jahren teilgenommen. Claudia Geser erzählt, dass sie schon zum vierten Mal dabei ist. „Beim Krippenbauen kann man toll abschalten; heute Abend räume ich die Kürbisse weg, dann stelle ich die Krippe auf.“Eine Krippe hat sie in der Vergangenheit schon verkauft, und eine verschenkt. „Vielleicht komme ich beim nächsten Mal wieder, wer weiß?“, meint sie. „Meine Krippenfiguren habe ich bekommen, als ich elf Jahre alt war, die passen von Größe und Typ optimal zu diesen Krippen.“Seine dritte Krippe baut Jan Hauser. „Wir haben drei Kinder und ich möchte jedem Kind eine vererben. Zuhause haben wir schon eine heimatliche und eine orientalische, jetzt mache ich noch mal eine heimatliche. Alle drei Krippen werden bei uns auch aufgestellt.“
„Alles ist schön hier und gut vorbereitet,“lobt Silke Schneider; und auch Sonja Dekonti ist begeistert: „Dieses Krippenbauen ist für jeden geeignet und man kann aussuchen, was einem besser gefällt. Die ganze Truppe ist lustig, vor allem wegen der Altersunterschiede. Man erhält viele Tipps und die Atmosphäre hier ist einfach toll.“