Familienstreit bei Aldi Nord vor Gericht
SCHLESWIG (dpa) - Das SchleswigHolsteinische Oberverwaltungsgericht (OVG) beschäftigt sich heute mit dem Familienstreit beim Discounter-Riesen Aldi Nord. In zwei Berufungsverfahren geht es dort unter anderem um die Zusammensetzung des Vorstandes einer wichtigen Familienstiftung, die 19,5 Prozent der Anteile an Aldi Nord hält. Es wird mit einer Entscheidung gerechnet.
Hintergrund: Nach dem plötzlichen Tod von Berthold Albrecht 2012 kämpfen Mitglieder seiner Familien um ihren Einfluss auf die Jakobus-Stiftung. Berthold ist ein Sohn des Aldi-Nord-Gründers Theo
ZF: Synthetische Kraftstoffe besser als elektrische Autos
FRIEDRICHSHAFEN (sz) - Der Automobilzulieferer ZF hält den Einsatz synthetischer Kraftstoffe im Vergleich zum Elektroauto für sinnvoller, um die Fahrzeugemissionen zu senken. Von der Politik fordert ZF-Chef Stefan Sommer deshalb eine Entscheidung, ob Deutschland auf Elektroautos oder synthetische Kraftstoffe setzen will. Beides gehe wohl nicht, sagte Sommer der Zeitschrift „Auto Motor und Sport“. Der Aufbau von genügend Ladesäulen dauere zu lange und sei teuer. „Da sehe ich eher Vorteile beim komplementären Einsatz von synthetischen Kraftstoffen“, so Sommer. Diese böten nicht nur den Vorteil, dass man das vorhandene Tankstellennetz nutzen könne. Diese Kraftstoffe seien zudem CO2-neutral. Eine Entscheidung für synthetische Kraftstoffe böte Deutschland auch die Chance, seine Technologieführerschaft bei Benzin- und Dieselmotoren gegenüber China zu behaupten.
Autozulieferer Brose bekommt neuen Chef
COBURG (dpa) - Kurt Sauernheimer wird neuer Vorsitzender der Geschäftsführung beim Autozulieferer Brose. Das teilte das Unternehmen mit Hauptsitz Coburg am Mittwoch mit. Der bisherige Chef Jürgen Otto scheide Ende 2017 nach zwölf Jahren an der Spitze auf eigenen Wunsch aus. Sauernheimer stieg 1987 als Vertriebsingenieur und Projektleiter in das Unternehmen ein. Zuletzt war er Leiter des Geschäftsbereichs Türsysteme, dem inzwischen größten Geschäftsfeld bei Brose. Er wird diese Sparte auch vorerst weiter leiten.
IG Metall droht mit Nein zur Fusion von Thyssen Krupp
ESSEN (dpa) - Im Streit um die geplante Stahlfusion von Thyssen Krupp mit dem indischen Konzern Tata hält die IG Metall nach einem Medienbericht auch ein Scheitern der Gespräche mit dem Management für möglich. „Nach derzeitigem Stand können wir dem Joint Venture nicht zustimmen“, sagte der frühere Gewerkschaftschef Detlef Wetzel, der die IG Metall im Aufsichtsrat der Stahlsparte von Thyssen Krupp vertritt, der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“. „Wir meinen es absolut ernst, wenn wir sagen, dass wir bereit sind, unsere Zustimmung zu verweigern, wenn es keine verantwortungsvolle Lösung gibt“, betonte Wetzel. Der Vorstand von Thyssen Krupp müsse sich „stark bewegen“, um die Forderungen der IG Metall zu erfüllen und ein positives Votum der Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat zu bewirken. Albrecht. Umstritten ist vor allem die Zusammensetzung des Stiftungsvorstandes. Denn durch eine Satzungsänderung war die Macht der Familie im Gremium beschränkt worden. Dies war vom Kreis Rendsburg-Eckernförde als Stiftungsaufsicht akzeptiert worden. Doch kippte das Verwaltungsgericht Schleswig nach dem Tod von Berthold Albrecht wegen einer Klage der Erben aus formalen Gründen die Satzungsänderung. Dagegen wehrt sich nicht nur der Kreis Rendsburg, sondern auch Bertholds Bruder Theo Albrecht junior.
Der Grund für den Streit: Aldi Nord wird über drei Stiftungen gesteuert, die alle in der SchleswigHolsteinischen Provinz beheimatet sind. Zwei Stiftungen werden von Theo Albrecht junior und dessen Mutter Cäcilie kontrolliert. Wichtige Entscheidungen und auch Investitionen können aber nur von allen drei Stiftungen einstimmig beschlossen werden.
In einem weiteren Verfahren am OVG fordern die Erben von Berthold Albrecht Einsicht in die aktuelle Satzung der Markus-Stiftung, einer weiteren Stiftung von AldiNord.
Biberacher Start-up gewinnt Landeswettbewerb
BIBERACH (sz) - Das Biberacher Unternehmen Baupilot hat in der Kategorie IKT, Medien- und Kreativwirtschaft den CyberOne Hightech Awards 2017 gewonnen. Das Start-up digitalisiert mit seinem Bauplatzportal Bau- und Liegenschaftsämter, um Bauen für alle Beteiligten schneller, einfacher und effizienter zu machen. Zum 19. Mal hat der Preis innovative Geschäftsideen aus Baden-Württemberg ausgezeichnet. Der Award wird von der Wirtschaftsinitiative BadenWürttemberg Connected in Kooperation mit dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg ausgeschrieben und zählt zum wichtigsten Technologiepreis im Land.
USA erheben Strafzölle auf spanische Oliven
WASHINGTON (dpa) - Die US-Regierung hat in ihrem Feldzug gegen angeblich unfaire Handelspraktiken im Ausland Strafzölle gegen Olivenimporte aus Spanien verhängt. Schwarze Oliven aus Spanien würden im Herkunftsland mit bis zu 7,24 Prozent subventioniert. „Auch befreundete Länder müssen sich an die Regeln halten“, wird US-Handelsminister Wilbur Ross in einer Mitteilung seines Ministeriums zitiert. Die Grenzbehörden würden angewiesen, bei der Einfuhr Sicherheitsleistungen in entsprechender Höhe von den Importeuren einzuziehen. Die USA haben den Angaben zufolge schwarze Oliven im Wert von rund 70 Millionen Dollar pro Jahr aus Spanien importiert. Ähnliche Strafmaßnahmen gab das Ministerium auch für Walzdraht-Einfuhren aus Weißrussland, Russland und den Vereinigten Arabischen Emiraten bekannt. Importeure aus Russland müssen Strafzölle von fast 800 Prozent zahlen.
Abbau von 2000 Stellen bei Uniper steht
DÜSSELDORF (dpa) - Der Stellenabbau beim Kraftwerksbetreiber Uniper ist nach langen Verhandlungen beschlossene Sache. „Insgesamt werden bei Uniper bis Ende 2018 rund 2000 der ursprünglichen 14 700 Stellen wegfallen“, sagte Uniper-Finanzvorstand Christopher Delbrück der „Rheinischen Post“. Ein Teil dieser Stellen sei bereits abgebaut, die verbleibenden folgten nun bis Ende 2018. Der Abbau erfolge sozialverträglich durch die Streichung frei werdender Stellen, Altersteilzeit und Abfindungen. Betriebsratschef Harald Seegatz sagte der Zeitung: „Nach großem persönlichen Einsatz aller Beteiligten haben wir endlich einen tragfähigen Kompromiss auf betrieblicher und tariflicher Ebene erreicht.“