Thema Mobilität nimmt bei Gartenschau-Planung hohe Stellung ein
Umweltbeiräte diskutieren mit – Nendinger Allee entschleunigen?
TUTTLINGEN (iw) - Am Montag, 18. Dezember, fällt im Tuttlinger Gemeinderat die Entscheidung, ob sich Tuttlingen für die Ausrichtung einer Gartenschau in den Jahren 2026 bis 2030 bewerben wird. Michael Hensch, Leiter der Abteilung Umwelt und Grünplanung bei der Stadt, hat die Mitglieder des Umweltbeirats am Dienstag vor allem über das Thema Mobilität informiert, das bei den Planungen eine nicht unwesentliche Rolle spiele.
Unter anderem ging er auf die Nendinger Allee ein: „Wir wollen darauf hinweisen, dass die Straße bis heute nicht die Last aufgenommen hat, für die sie gedacht war“, sagte Hensch und verwies auf den „Luxus“, mit der Ludwigstaler Straße eine zweite Straße zu haben, die aus Tuttlingen hinaus führe. Wenn die Ludwigstaler Straße, die in einem schlechten Zustand sei, aufgewertet werde, bestehe die Möglichkeit, die Nendinger Allee im gleichen Maße zu entschleunigen. Hensch: „So könnten wir es schaffen, dort von der Donau her nicht nur einen völlig neuen Stadtteil zu entwickeln, sondern Wohnen an der Donau, wenn man den Mut dazu hat.“Wie berichtet, will die Stadt Tuttlingen das angrenzende Areal von Straßenbau Storz aufkaufen und städtebaulich überplanen.
In Richtung Koppenland öffnen
Auch auf den Bereich Bahnhof/Koppenland ging Hensch ein. „Wir schlagen vor, vom Bahnhof einen Durchstich hin zur Donau zu machen.“Für die jetzige Kleingartenanlage gebe es die Vision von Bürgergärten für zukünftige Generationen. Der Leiter der Abteilung Grünplanung sah darin die passende Fortsetzung des Donauparks.
Eine Schlüsselrolle in den Überlegungen käme dem Radverkehr zu. „Wir empfehlen klar eine Radschnellachse, auch mit Blick darauf, dass das Thema Radfahren durch E-Bikes und Lastenräder eine weitere Entwicklung nehmen wird.“
So sieht er die große Chance, eine schnelle Verbindungsachse von den Gewerbegebieten in die Innenstadt zu schaffen, indem der Radverkehr von der Weimarstraße per Rathaussteg auf die andere Donauseite geleitet und dann fortgeführt werde. Dabei müsse der Rathaussteg um rund zwei Meter verbreitert werden. „Im Bereich Wöhrdenbrücke schlagen wir eine Radunterführung vor, analog zur Groß Bruck.“Eine lebhafte Diskussion schloss sich an.