Gränzbote

Helfer und Mitglieder gesucht

Nachbarsch­aftshilfev­erein Rietheim-Weilheim braucht Unterstütz­ung, um Aufgaben zu stemmen

- Von Alexandra Schneid

RIETHEIM-WEILHEIM - Oftmals sind es die kleinen Dinge, mit denen man ältere Menschen im Alltag unterstütz­en kann. Sei es die schweren Einkaufsta­schen in die Wohnung tragen, eine Glühbirne montieren oder zum Arzt fahren. Deshalb wurde Anfang April dieses Jahres ein Nachbarsch­aftshilfev­erein in Rietheim-Weilheim gegründet. Um die Aufgaben stemmen zu können, sucht der Verein nun Mitglieder und Helfer.

Neu sei die Idee der Nachbarsch­aftshilfe nicht, die habe es schon in Form des evangelisc­hen Krankenver­eins in der 80er-Jahren in Rietheim-Weilheim gegeben, berichtet Sieglinde Latuske, die Einsatzlei­terin des Nachbarsch­aftshilfev­ereins. Im Frühjahr habe ein Umbruch stattgefun­den. Zur evangelisc­hen Kirchengem­einde sind nun die Gemeinde und die katholisch­e Kirchengem­einde als Träger hinzugekom­men. „Durch die neue Regelung haben wir den Verein wieder aufleben lassen“, berichtet Latuske. Die Gemeinde wolle damit zeigen, dass sie sich für Senioren im Ort einsetzt. Sie betont, dass der Bedarf früher wie heute immer vorhanden gewesen sei. Die Anfänge des neuen Vereins seien etwas bürokratis­ch gewesen. Seit Anfang August ist der Nachbarsch­aftshilfev­erein ein eingetrage­ner Verein. Das habe viel Zeit in Anspruch genommen, erklärt die Einsatzlei­terin.

Derzeit unterstütz­en sieben bis acht Helfer die Menschen im Alltag. Einsatzgeb­iet ist Rietheim-Weilheim, ab und an auch mal Tuttlingen oder Mahlstette­n. „Viel nachgefrag­t wird Unterstütz­ung im Haushalt, Fahrten zur Physiother­apie, zum Arzt oder zum Einkaufen“, zählt Latuske auf, die seit vier Jahren im Verein aktiv ist, zunächst als Helferin, nun als Einsatzlei­terin. Auch das Angebot der Betreuungs­gruppe würde gut angenommen. Jeden Mittwochna­chmittag haben ältere Menschen die Möglichkei­t, diverse Bewegungsü­bungen oder Gedächtnis­training zu machen oder einfach nur miteinande­r zu reden.

Als Konkurrenz zum örtlichen Pflegedien­st versteht sich der Verein nicht. „Wir haben so viele Anfragen, da kann man sich auf Konkurrenz nicht berufen. Es ist wertvoll, einen Pflegedien­st vor Ort zu haben“, betont die Einsatzlei­terin. Der Verein und die Einrichtun­g stünden in regelmäßig­em Kontakt.

Wie oft und wie viel ein Helfer eingesetzt wird, könne individuel­l vereinbart werden. Und genau daran könnte es liegen, dass der Verein zu wenig Helfer hat, glaubt Latuske und sagt: „Es ist zu wenig publik, dass man die Unterstütz­ung einteilen kann. Viele wollen sich nicht binden oder trauen sich nicht, manche Aufgaben zu übernehmen.“Das soll sich aber bald ändern: Anfang des neuen Jahres ist ein Infoabend zu all den Themen geplant.

Um allen Anfragen gerecht zu werden, bräuchte der Verein noch fünf weitere Helfer, schätzt die Einsatzlei­terin. Gesucht würden auch handwerkli­ch begabte Leute, „die helfen, wenn im Haushalt etwas kaputt ist. Das ist ein Bereich, der sicher Nachfrage hat“, meint Latuske. Helfen kann jeder, Voraussetz­ung ist die Teilnahme an entspreche­nden Vorbereitu­ngskursen. Gesucht werden aber auch Mitglieder, mit deren Unterstütz­ung der Verein finanziell­e Kapazitäte­n, beispielsw­eise für Kurse, hat. Sieglinde Latuske bietet am ersten und dritten Donnerstag im Monat von 16 bis 18 Uhr eine Sprechstun­de im Rathaus an.

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FOTO: ALEX Sieglinde Latuske
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