Helfer und Mitglieder gesucht
Nachbarschaftshilfeverein Rietheim-Weilheim braucht Unterstützung, um Aufgaben zu stemmen
RIETHEIM-WEILHEIM - Oftmals sind es die kleinen Dinge, mit denen man ältere Menschen im Alltag unterstützen kann. Sei es die schweren Einkaufstaschen in die Wohnung tragen, eine Glühbirne montieren oder zum Arzt fahren. Deshalb wurde Anfang April dieses Jahres ein Nachbarschaftshilfeverein in Rietheim-Weilheim gegründet. Um die Aufgaben stemmen zu können, sucht der Verein nun Mitglieder und Helfer.
Neu sei die Idee der Nachbarschaftshilfe nicht, die habe es schon in Form des evangelischen Krankenvereins in der 80er-Jahren in Rietheim-Weilheim gegeben, berichtet Sieglinde Latuske, die Einsatzleiterin des Nachbarschaftshilfevereins. Im Frühjahr habe ein Umbruch stattgefunden. Zur evangelischen Kirchengemeinde sind nun die Gemeinde und die katholische Kirchengemeinde als Träger hinzugekommen. „Durch die neue Regelung haben wir den Verein wieder aufleben lassen“, berichtet Latuske. Die Gemeinde wolle damit zeigen, dass sie sich für Senioren im Ort einsetzt. Sie betont, dass der Bedarf früher wie heute immer vorhanden gewesen sei. Die Anfänge des neuen Vereins seien etwas bürokratisch gewesen. Seit Anfang August ist der Nachbarschaftshilfeverein ein eingetragener Verein. Das habe viel Zeit in Anspruch genommen, erklärt die Einsatzleiterin.
Derzeit unterstützen sieben bis acht Helfer die Menschen im Alltag. Einsatzgebiet ist Rietheim-Weilheim, ab und an auch mal Tuttlingen oder Mahlstetten. „Viel nachgefragt wird Unterstützung im Haushalt, Fahrten zur Physiotherapie, zum Arzt oder zum Einkaufen“, zählt Latuske auf, die seit vier Jahren im Verein aktiv ist, zunächst als Helferin, nun als Einsatzleiterin. Auch das Angebot der Betreuungsgruppe würde gut angenommen. Jeden Mittwochnachmittag haben ältere Menschen die Möglichkeit, diverse Bewegungsübungen oder Gedächtnistraining zu machen oder einfach nur miteinander zu reden.
Als Konkurrenz zum örtlichen Pflegedienst versteht sich der Verein nicht. „Wir haben so viele Anfragen, da kann man sich auf Konkurrenz nicht berufen. Es ist wertvoll, einen Pflegedienst vor Ort zu haben“, betont die Einsatzleiterin. Der Verein und die Einrichtung stünden in regelmäßigem Kontakt.
Wie oft und wie viel ein Helfer eingesetzt wird, könne individuell vereinbart werden. Und genau daran könnte es liegen, dass der Verein zu wenig Helfer hat, glaubt Latuske und sagt: „Es ist zu wenig publik, dass man die Unterstützung einteilen kann. Viele wollen sich nicht binden oder trauen sich nicht, manche Aufgaben zu übernehmen.“Das soll sich aber bald ändern: Anfang des neuen Jahres ist ein Infoabend zu all den Themen geplant.
Um allen Anfragen gerecht zu werden, bräuchte der Verein noch fünf weitere Helfer, schätzt die Einsatzleiterin. Gesucht würden auch handwerklich begabte Leute, „die helfen, wenn im Haushalt etwas kaputt ist. Das ist ein Bereich, der sicher Nachfrage hat“, meint Latuske. Helfen kann jeder, Voraussetzung ist die Teilnahme an entsprechenden Vorbereitungskursen. Gesucht werden aber auch Mitglieder, mit deren Unterstützung der Verein finanzielle Kapazitäten, beispielsweise für Kurse, hat. Sieglinde Latuske bietet am ersten und dritten Donnerstag im Monat von 16 bis 18 Uhr eine Sprechstunde im Rathaus an.