Die Erfahrung wird fehlen
Die CDU in Spaichingen steht im besonderen Fokus von Bürgermeister HansGeorg Schuhmacher – und mit besonderer Vorliebe deren Fraktionsund Parteivorsitzende. Das war bei Alfons Lie- bermann so, der nicht mehr antrat, das war bei Karl-Ludwig Oehrle so, der sich nicht mehr aufstellen ließ, und das ist jetzt bei Tobias Schumacher so, der den Übergang vor der nächsten Wahl 2019 vollzieht.
Klar, die Fraktionsvorsitzenden der CDU sind und waren die Mächtigsten.
Dass Schumacher aber, wie von Bürgermeister Schuhmacher immer wieder unterstellt, aus Machtgelüsten gegen ihn in der letzten Bürgermeisterwahl angetreten ist, ist ein Märchen. Schumacher hat die Alternative für Spaichingen gesucht. Erfolglos. Immer wieder musste er sich danach Triaden anhören, sich gegen den Bürgermeister gestellt zu haben.
Dabei ist Schumacher nur erfahren und wenn überhaupt ein Taktiker im Hintergrund, aber er hat sich auch schon ordentlich Kritik eingefangen ob seines eher unkonfrontativen Stils. Immerhin hätten noch viel mehr Entscheidungen einfach cool mehrheitlich beschlossen werden können ohne großes Gestreite, was nur in wenigen -– aber wichtigen – Entscheidungen tatsächlich geschehen ist. Genau die Erfahrung des scheidenden Schumachers über politische Prozesse und über Taktiken, wie man seinem Gemeinderat eine Entscheidung abringt, ohne dass der die Tragweite sofort erfasst, wird jetzt ein Stück weit fehlen.
Denn Bürgermeister Schuhmacher sieht sich als Gestalter, nicht als Moderator, und sucht seine Ziele mit vielen Mitteln durchzusetzen. Wenn das oberste Organ der Stadt, der Gemeinderat, aber mehrheitlich etwas anderes will, muss er das eben auch durchsetzen. Mal sehen, wie das in Zukunft läuft. r.braungart@schwaebische.de