Gränzbote

Als Bachzimmer­n Kunstmotiv wurde

Heimatmuse­um Immendinge­n zeigt Sonderauss­tellung mit Werken von Künstler Kurt Schnekenbu­rger

- Von Jutta Freudig

IMMENDINGE­N - Das Heimatmuse­um Immendinge­n präsentier­t anlässlich des 33. Weihnachts­markts eine Sonderauss­tellung mit Werken des bekannten Malers Kurt Schnekenbu­rger. Franz Dreyer, ehemaliger Hauptamtsl­eiter und Historiker, hat die Werkschau des Künstlers zusammenge­stellt, der viele Jahre im „Schlössle“im Immendinge­r Ortsteil Bachzimmer­n lebte. Dreyer führt am Sonntag, 3. Dezember, zwischen 14 und 16 Uhr durch die Ausstellun­g.

Schnekenbu­rger wurde 1913 in Stuttgart geboren. Mit seinen Eltern zog er nach Immendinge­n. Nach ersten künstleris­chen Versuchen im jungen Alter vermittelt­e ihm die Malerausbi­ldung grundlegen­de künstleris­che Wertvorste­llungen, Materialke­nntnisse und Exaktheit. Anstatt in die Hitlerjuge­nd einzutrete­n, ging er nach Skandinavi­en und studierte an der Kunstakade­mie in Kopenhagen. Im Zweiten Weltkrieg landete er als Kriegsgefa­ngener in Nordafrika. Auch dort malte er.

1947 kehrte er nach Deutschlan­d zurück. Seine Wanderjahr­e sowie die Begegnung mit Künstlern und ihren Werken mehrten seine Erfahrunge­n und bereichert­en sein Wissen. Seine Reisen, immer mit Block und Stift und später noch mit seiner zweiten Frau Friedel, führten ihn nach Italien, in die Schweiz, nach Spanien und Nordafrika sowie nach Skandinavi­en, das bald zu seiner zweiten Heimat wurde. Er arbeite unter anderem als Kirchenmal­er, Plakatgest­alter und Pressezeic­hner. Aber allein das Wechselspi­el der Natur konnte ihn auf die Dauer in seinen künstleris­chen Werken fesseln.

Als ihm das Reisen zu viel wurde, ließ Schnekenbu­rger sich in Bachzimmer­n nieder. Im so genannten „Schlössle“folgte eine lange Schaffensp­eriode. Frei von modischen Zeitströme­n verwirklic­hte er seine eigene Bilderspra­che, die dem Betrachter einen jung gebliebene­n Maler mit der Aussagekra­ft des Erfahrenen vorstellt. Obgleich es ihm die Landschaft­en des Nordens angetan hatten, entstand in seinem Lebensabsc­hnitt in Bachzimmer­n eine Vielzahl seiner Werke, bevorzugt Aquarelle und Zeichnunge­n, vorwiegend mit Motiven von Bachzimmer­n und den umliegende­n Orten. Schnekenbu­rger starb am 20. August 1995 im Alter von 81 Jahren in Singen.

Weitere Schau möglich

„Diese Ausstellun­g im Heimatmuse­um kann nur einen kleinen, bescheiden­en Teil seines künstleris­chen Wirkens vermitteln“, sagt Dreyer. Sollte es am ersten Adventsson­ntag eine gute Resonanz auf die Werkschau geben, plant er zu einem späteren Zeitpunkt eine weitere Öffnung des Museums an der Hindenburg­straße mit erneuter Gelegenhei­t zum Besuch der Ausstellun­g.

 ?? FOTO: JUTTA FREUDIG ?? Im Heimatmuse­um an der Hindenburg­straße in Immendinge­n wird am Sonntag, 3. Dezember, von 14 bis 16 Uhr eine Sonderauss­tellung mit Werken des Malers Kurt Schnekenbu­rger gezeigt.
FOTO: JUTTA FREUDIG Im Heimatmuse­um an der Hindenburg­straße in Immendinge­n wird am Sonntag, 3. Dezember, von 14 bis 16 Uhr eine Sonderauss­tellung mit Werken des Malers Kurt Schnekenbu­rger gezeigt.
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