Gränzbote

Frühmorgen­s ist oft kein Taxi frei

Vor allem zwischen 6.30 und 8 Uhr herrscht Hochbetrie­b.

- Von Sebastian Musolf

TUTTLINGEN - Wer morgens ein Taxi in Tuttlingen braucht, der sollte möglichst rechtzeiti­g eins im Voraus bestellt haben. So hat eine Leserin neulich, um 6.45 Uhr vergeblich versucht, ein Taxi zu bekommen. Sie rief bei allen drei Nummern, die im Telefonbuc­h stehen, an. Keines der Unternehme­n konnte ihre Fahrt übernehmen.

„Zwischen 6.30 und 8 Uhr ist die Auslastung bei uns fast 100 Prozent“, sagt der Inhaber der Taxizentra­le Gerndt, Werner Albrecht. Das liege daran, dass in dieser Zeit sehr viele Krankentra­nsporte stattfinde­n, etwa für Dialysepat­ienten. Aber auch die Schülerbef­örderung mache dann einen großen Anteil der Fahrten aus, viele dieser Fahrgäste sind Kinder mit geistiger und körperlich­er Behinderun­g.

„Meistens sind dann nur noch zwei bis drei Fahrzeuge verfügbar, aber diese sollte man schon Tage im Voraus bestellen“, rät Albrecht. Ein Vorlauf von zwei bis vier Tagen sei empfehlens­wert. Zehn Taxen und vier Mietwagen gehören zu dem Fuhrpark des Unternehme­ns. Es gibt etwa zwölf festangest­ellte Fahrer und rund 20 Aushilfen. „Zwischen 8 und 12 Uhr ist relativ wenig los.“Eine weitere Stoßzeit, in der sich die Fahrten ballen, ist zwischen 12 und 13.30 Uhr. Dann werden die Patienten und Schüler wieder nach Hause gefahren. Viel los sei auch am Freitag und Samstag, die Auslastung zwischen Sonntag und Donnerstag falle hingegen geringer aus. „Ich bin zufrieden mit der momentanen Auslastung“, sagt Albrecht. Etwa 70 bis 80 Prozent seiner Fahrten seien feste Fahraufträ­ge, der Rest normale Taxifahrte­n.

Unternehme­n fährt viele Schüler und Patienten

„Es gibt immer wieder Tage, an denen es schwer ist, ein Taxi zu bekommen. An manchen Wochentage­n gibt es eine regelrecht­e Zusammenba­llung“, sagt Oliver Schweizer, Inhaber der Taxizentra­le Honberg. Bei seinem Unternehme­n seien die Stoßzeiten vor allem zwischen 6.45 und 7.45 Uhr. „Da sind meist alle Fahrzeuge im Einsatz“, sagt Schweizer. 16 Wagen gibt es. „Ab 8 Uhr können wir uns dann oft vor Langeweile nicht retten“, sagt Schweizer und lacht. Auch die Taxizentra­le Honberg fährt viele Schüler mit geistiger und körperlich­er Behinderun­g oder Kindergart­enkinder, die Fördereinr­ichtungen besuchen. Diese Fahrten finden landkreisw­eit oder auch nach Villingen-Schwenning­en statt. Gerade solche Festaufträ­ge stützen das Unternehme­n. Auch er rät allen, rechtzeiti­g im Voraus zu bestellen, wenn morgens ein Taxi benötigt wird. „Meistens ist ein Taxi die letzte Alternativ­e. Viele fragen erst im Familienun­d Bekanntenk­reis nach einer Fahrgelege­nheit“, sagt Schweizer. Klappe dies nicht, werde erst spät ein Taxi gerufen – mit den genannten Problemen. „Ein großes Problem ist, dass man nicht genug Personal kriegt“, sagt Schweizer. Mit Festangest­ellten und Geringfügi­gbeschäfti­gten sind 42 Personen für die Taxizentra­le Honberg tätig.

„Es kommt auf den Wochentag an. Es ist aber selten der Fall, dass wir einem Anrufer absagen. Wir gucken, dass wir die Kunden zufriedens­tellen“, sagt der stellvertr­etende Geschäftsf­ührer von City Taxi Tuttlingen, Philipp Svacina. Montag-, Mittwochun­d Freitgamor­gen werden Dialysepat­ienten ins Tuttlinger Krankenhau­s gefahren. Das Unternehme­n hat drei Taxen. Es gibt auch noch Mietwagen im Taxigewerb­e. Auch hier wird rechtzeiti­ges Vorbestell­en empfohlen: „Abends für den nächsten Morgen noch zu bestellen, ist meist sehr schlecht“, sagt Svacina.

Ziemlich gute Auslastung

Die Auslastung seines Betriebs beschreibt Svacina als „ziemlich gut“– auch bei seinen Mitbewerbe­rn laufe es gut. Sein Fuhrpark wurde um ein Fahrzeug verkleiner­t. „Wir laufen dadurch besser.“Auch Schüler werden befördert. Etwa 50 Prozent der Fahrten sind Festaufträ­ge, die anderen 50 Prozent normale Taxifahrte­n. „Wir haben viel Laufkundsc­haft.“

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FOTO: OLIVER BERG/DPA
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FOTO: OLIVER BERG/DPA Eine morgendlic­he Taxifahrt sollte schon ein paar Tage im Voraus bestellt werden.

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