Frühmorgens ist oft kein Taxi frei
Vor allem zwischen 6.30 und 8 Uhr herrscht Hochbetrieb.
TUTTLINGEN - Wer morgens ein Taxi in Tuttlingen braucht, der sollte möglichst rechtzeitig eins im Voraus bestellt haben. So hat eine Leserin neulich, um 6.45 Uhr vergeblich versucht, ein Taxi zu bekommen. Sie rief bei allen drei Nummern, die im Telefonbuch stehen, an. Keines der Unternehmen konnte ihre Fahrt übernehmen.
„Zwischen 6.30 und 8 Uhr ist die Auslastung bei uns fast 100 Prozent“, sagt der Inhaber der Taxizentrale Gerndt, Werner Albrecht. Das liege daran, dass in dieser Zeit sehr viele Krankentransporte stattfinden, etwa für Dialysepatienten. Aber auch die Schülerbeförderung mache dann einen großen Anteil der Fahrten aus, viele dieser Fahrgäste sind Kinder mit geistiger und körperlicher Behinderung.
„Meistens sind dann nur noch zwei bis drei Fahrzeuge verfügbar, aber diese sollte man schon Tage im Voraus bestellen“, rät Albrecht. Ein Vorlauf von zwei bis vier Tagen sei empfehlenswert. Zehn Taxen und vier Mietwagen gehören zu dem Fuhrpark des Unternehmens. Es gibt etwa zwölf festangestellte Fahrer und rund 20 Aushilfen. „Zwischen 8 und 12 Uhr ist relativ wenig los.“Eine weitere Stoßzeit, in der sich die Fahrten ballen, ist zwischen 12 und 13.30 Uhr. Dann werden die Patienten und Schüler wieder nach Hause gefahren. Viel los sei auch am Freitag und Samstag, die Auslastung zwischen Sonntag und Donnerstag falle hingegen geringer aus. „Ich bin zufrieden mit der momentanen Auslastung“, sagt Albrecht. Etwa 70 bis 80 Prozent seiner Fahrten seien feste Fahraufträge, der Rest normale Taxifahrten.
Unternehmen fährt viele Schüler und Patienten
„Es gibt immer wieder Tage, an denen es schwer ist, ein Taxi zu bekommen. An manchen Wochentagen gibt es eine regelrechte Zusammenballung“, sagt Oliver Schweizer, Inhaber der Taxizentrale Honberg. Bei seinem Unternehmen seien die Stoßzeiten vor allem zwischen 6.45 und 7.45 Uhr. „Da sind meist alle Fahrzeuge im Einsatz“, sagt Schweizer. 16 Wagen gibt es. „Ab 8 Uhr können wir uns dann oft vor Langeweile nicht retten“, sagt Schweizer und lacht. Auch die Taxizentrale Honberg fährt viele Schüler mit geistiger und körperlicher Behinderung oder Kindergartenkinder, die Fördereinrichtungen besuchen. Diese Fahrten finden landkreisweit oder auch nach Villingen-Schwenningen statt. Gerade solche Festaufträge stützen das Unternehmen. Auch er rät allen, rechtzeitig im Voraus zu bestellen, wenn morgens ein Taxi benötigt wird. „Meistens ist ein Taxi die letzte Alternative. Viele fragen erst im Familienund Bekanntenkreis nach einer Fahrgelegenheit“, sagt Schweizer. Klappe dies nicht, werde erst spät ein Taxi gerufen – mit den genannten Problemen. „Ein großes Problem ist, dass man nicht genug Personal kriegt“, sagt Schweizer. Mit Festangestellten und Geringfügigbeschäftigten sind 42 Personen für die Taxizentrale Honberg tätig.
„Es kommt auf den Wochentag an. Es ist aber selten der Fall, dass wir einem Anrufer absagen. Wir gucken, dass wir die Kunden zufriedenstellen“, sagt der stellvertretende Geschäftsführer von City Taxi Tuttlingen, Philipp Svacina. Montag-, Mittwochund Freitgamorgen werden Dialysepatienten ins Tuttlinger Krankenhaus gefahren. Das Unternehmen hat drei Taxen. Es gibt auch noch Mietwagen im Taxigewerbe. Auch hier wird rechtzeitiges Vorbestellen empfohlen: „Abends für den nächsten Morgen noch zu bestellen, ist meist sehr schlecht“, sagt Svacina.
Ziemlich gute Auslastung
Die Auslastung seines Betriebs beschreibt Svacina als „ziemlich gut“– auch bei seinen Mitbewerbern laufe es gut. Sein Fuhrpark wurde um ein Fahrzeug verkleinert. „Wir laufen dadurch besser.“Auch Schüler werden befördert. Etwa 50 Prozent der Fahrten sind Festaufträge, die anderen 50 Prozent normale Taxifahrten. „Wir haben viel Laufkundschaft.“