Gränzbote

Keine Parkplätze – keine Parkauswei­se

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Zu den Parkgebühr­en, die Thema im Technische­n Ausschuss am Donnerstag sind: Für die Fakten muss ich mich als Bürger an die Informatio­nen halten, welche die Vorlagen von Gemeindera­t und Technische­m Ausschuss bieten. Mit dieser im Artikel und Vorlage stehenden Salamitakt­ik (Bürger vor den Kopf stoßen) kann ich mich nicht anfreunden. Mal austesten, wo regt sich beim Bürger Widerstand und wie weit lässt er sich gängeln.

Parkgebühr­en in der Uber’schen Innenstadt von einem Euro für 30Minuten und einer Parkdauer von maximal zwei Stunden (für zwei Stunden also vier Euro) in den Parkschein­automaten zu werfen, ist für eine Kleinstadt heftig.

Die Menschen sollen davon abgehalten werden, diesen Bereich mit dem Auto anzufahren, ein Parkverbot über den Geldbeutel. Oder wie bekomme ich die Uber´sche Innenstadt autofrei?Die Parkplätze am Landratsam­t sind jetzt schon bewirtscha­ftet. Es wird sich der Parkdruck auf die umliegende­n Bereiche erhöhen. Ausweitung der Zeiten teilweise bis 22 Uhr. Wer ins Kino geht oder sehr gut essen will, Theater oder Konzert besucht, sich bei der VHS weiterbild­et, ist davon betroffen.

Nicht berücksich­tigt ist bei dieser Planung: Es wird einen massiven Abbau von Parkplätze­n geben. Der Radwegepla­n ist gerade in der Mache. In der Weimarstra­ße und in der Zeughausst­raße und je nach Radwegepla­n fallen noch weitere Parkplätze ersatzlos weg. Dazu Erweiterun­g Rathaus, Amtsgerich­t und Erweiterun­g Landratsam­t. Was im Bereich Union und Innovation­szentrum noch zusammenge­schustert wird, wir dürfen gespannt sein. Die Landesgart­enschau wird auch Überraschu­ngen bringen. Das große Streichkon­zert, Parkplätze weg, beginnt gerade erst.

Damit sind auch die Parkauswei­se für Beschäftig­te im Prinzip vom Tisch. Wo es keine Parkplätze mehr gibt, braucht es keine Parkauswei­se. Ausnahme, nehme ich an, werden die Lehrer und Beschäftig­ten der Wilhelmsch­ule sein. Da gehe ich mal davon aus, werden Parkplätze reserviert. Welcher Unternehme­r sollte dann in Tuttlingen noch investiere­n? Welcher Arbeitnehm­er hier Arbeit suchen? Es gibt erschrecke­nd viel Leerstände, nicht nur Ladenlokal­e, auch Werkstätte­n. Die Stadt lebt nun mal von der Mobilität ihrer hier Beschäftig­ten und die Beschäftig­ten von der Mobilität ihrer Kunden. Hartmut Hoffmann, Tuttlingen

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