Räte diskutieren über Gehweg-Problem
Straße „Schmidten“in Rietheim-Weilheim soll nächstes Jahr saniert und erweitert werden
RIETHEIM-WEILHEIM - Die Straße „Schmidten“in Rietheim-Weilheim soll 2018 ausgebaut und saniert werden. Inwiefern auch ein Gehweg angelegt werden kann, darüber sind sich die Rietheim-Weilheimer Gemeinderäte in der Sitzung nicht einig geworden.
Wie Bürgermeister Jochen Arno berichtete, wurde das Thema bereits 2015 angegangen, aber wieder zurückgestellt. Im Gespräch mit unserer Zeitung sagte Hauptamtsleiterin Sandra Neubauer, dass die Gemeinde für die Gehwege keine eigenen Flächen besitze. „Wir sind auf die Eigentümer angewiesen“, erklärte sie.
Aus Sicht der Planer ist der Bau eines Gehwegs nur möglich, wenn die nötige Gehwegsbreite von 1,50 Meter von den angrenzenden Grundstückseigentümern erworben werden kann. Und das ist gar nicht so einfach, denn die Straße „Schmidten“ist recht schmal. An engen Stellen fehle der Platz, und die Flächen der betroffenen Eigentümer würden als Garageneinfahrt oder Terrasse genutzt, merkte Neubauer an.
In der Sitzung berichtete Arno, dass die Gemeinde zwar mit den Betroffenen Gespräche geführt habe, aber eben nicht jeder bereit gewesen sei, eigene Flächen für einen Gehweg herzugeben. Im Dialog mit unserer Zeitung sagte Rietheim-Weilheims Kämmerer Jochen Karl, dass man nicht pauschal sagen könne, wie viel die Eigentümer jeweils abtreten müssten. Das komme auf den Straßenverlauf an.
Wie eine mögliche Lösung des Gehweg-Problems aussehen könnte, stellte Karsten Zinger vom Büro Breinlinger in der Sitzung vor. Er schlug vor, einseitig einen Gehweg ab dem Bereich des Löschwasserteichs bergseitig bis Gebäude 17 verlaufen zu lassen. Das habe den Vorteil, dass der Bereich in der Kurve übersichtlicher sei.
Ganz überzeugt waren die Räte nicht. In der Sitzung begann eine rege Diskussion. Tobias Bacher fragte, ob der Trampelpfad von der Straße „Schmidten“hoch zum Ende der Straße „Im Schönblick“nicht zu einem richtigen Weg ausgebaut werden könnte. „Der kritische Kurs wäre damit überwunden“, meinte er. Manche Räte waren der Ansicht, dass die Route ein Umweg sei. Thomas Marquardt schlug vor, ab dem Grundstück 17, einen Streifen auf der Straße anzubringen, der einen Fußgängerweg andeute. Ob dies verkehrsrechtlich überhaupt möglich sei, müsse erst geprüft werden, entgegnete Arno.
Jens Merz war der Meinung: „Wenn heute eine Straße ausgebaut wird, braucht es einen Gehweg.“
Cornelia Kupferschmid hatte noch eine andere Idee, nämlich einen Rundweg, der als Einbahnstraße genutzt würde. Die Idee der Anlieger, eine 30er-Zone in dem Bereich auszuweisen, stieß bei einigen Räten auf Zustimmung.
Nachdem die Räte ihre Vorschläge vorgestellt hatten, will der Bürgermeister nun die Planungen mit den Anliegern absprechen und bald eine Entscheidung treffen. Über den Winter sollen die Arbeiten ausgeschrieben werden.
Laut dem Kämmerer stehen in der Straße „Schmidten“Kanalsanierungs-, Wasserleitungs- sowie Straßenbauarbeiten und der Breitbandausbau an. Die Maßnahmen kosten, auch davon abhängig, wie das Problem des Gehwegs gelöst wird, rund 600 000 Euro. Karl rechnet mit einer Förderung von 130 000 bis 140 000 Euro.
„Wenn heute eine Straße gebaut wird, braucht es einen Gehweg.“Gemeinderat Jens Merz