Stadt will 9,4 Millionen Euro investieren
Löwenanteil fließt 2018 in die Schulen - Haushaltsentwurf stellt Rekorde auf
TROSSINGEN - Als „Meilenstein“hat Kämmerer Armin Weiss in der Gemeinderatssitzung am Montagabend den Entwurf des städtischen Haushaltsplans für das kommende Jahr bezeichnet. Rund 9,4 Millionen Euro will die Stadt 2018 investieren. Den hohen Ausgaben stehen hohe Einnahmen gegenüber.
Gelb ist er, der Buchdeckel des Haushaltsentwurfs - eine optimistische Farbe, die an der Ampel allerdings die Rotphase ankündigt. Weiss hat sie mit Bedacht ausgesucht: Einerseits befände sich die Stadt in einer guten finanziellen Ausgangslage, andererseits müsse sie Vorsicht walten lassen. Denn in den kommenden Jahren sollen große Zukunftsprojekte umgesetzt werden, was den Schuldenstand der Stadt - zuletzt bei 6,8 Millionen Euro - bis 2021 auf 14 Millionen Euro ansteigen lassen könnte.
Mit einem Volumen von 45,5 Millionen Euro stellt der Haushaltsentwurf einen Rekord auf, der nicht zuletzt den hohen Ausgaben geschuldet ist, die anstehen: Drei Millionen Euro sind für den ersten Bauabschnitt der Realschul-Erweiterung samt Mensa für das künftige Schulzentrum eingeplant. Dazu kommen 1,2 Millionen Euro für die Sanierung des Gymnasiums. Weitere Großprojekte sind der Straßenbau (1,7 Millionen), die Kindergärten (960 000 Euro), die weitere Sanierung der Solweghalle (500 000 Euro), der Friedhof (200 000 Euro) sowie Schuras Feldwege (170 000 Euro). Zudem fließen rund 350 000 Euro in das neue Sanitär- und Eingangsgebäude der Troase.
5,4 Millionen Euro will die Stadt aus den vorhandenen liquiden Mitteln finanzieren - eine Summe, die „vertretbar und leistbar“sei, so Weiss. Damit ist dieser Topf allerdings ausgeschöpft - die 564 000 Euro, die am Ende des kommenden Jahres planmäßig übrig bleiben, decken den vorgeschriebenen Mindestbestand an Finanzmitteln ab.
Allerdings plant Trossingen nicht nur mit reichlich Ausgaben, sondern auch mit hohen Einnahmen. Mit mehr als acht Millionen Euro spülte beispielsweise die Gewerbesteuer 2016 Rekordeinnahmen in die Kasse - mit Geldern von sieben Millionen Euro rechnet die Stadt in diesem Bereich im kommenden Jahr.
Fraktionen sind zufrieden
„So einen guten Haushalt haben wir schon lange nicht mehr gehabt“, stellte Willy Walter (FDP) zufrieden fest - eine Ansicht, die seine Ratskollegen teilten. Die Jahre 2018 und 2019 könne Trossingen „entspannt betrachten“, sagte Clemens Henn (CDU). Dieter Görlich (SPD) kommentierte im Hinblick auf die Solweghalle, dass man mit Geld auch „Gutes tun“könne: Die Sanierungsfortschritte würden in der Solwegschule für gute Laune sorgen.
Susanne Reinhardt-Klotz (Offene Grüne Liste) schlug vor, auf eine Kreditermächtigung über 5,5 Millionen Euro aus dem Jahr 2016, die die Stadt nicht in Anspruch genommen hatte, zurückzugreifen - zumindest teilweise. „Das Geld brauchen wir doch ohnehin“, sagte sie, „vielleicht würde das die Lage mittelfristig entspannen.“Den Vorschlag will der Gemeinderat im Zuge der kommenden Haushaltsplanberatungen diskutieren, wenn das Gremium den Rotstift ansetzt und den Entwurf auf Einsparungsmöglichkeiten prüft.