„Ich finde junge Leute total spannend“
Antje Wiedmann-Bornschein ist die neue Spaichinger Stadtjugendreferentin
Autospiegel abgetreten
TROSSINGEN (pz) - Im Zeitraum von Sonntag bis Dienstag haben unbekannte Täter von einem in der Cluser Straße und einem in der Löwenstraße geparkten Auto die Spiegel abgetreten. An dem Lexus in der Cluser Straße und an dem auf dem Parkplatz der Musikschule in der Löwenstraße abgestellten Opel Corsa traten die Täter jeweils die Außenspiegel an der Fahrerseite ab. Hierbei entstand ein Sachschaden von mehreren hundert Euro. Der Polizeiposten Trossingen hat die Ermittlungen aufgenommen.
Hinter Leitplanke gerettet
DEISSLINGEN (pz) - Am Sonntag sind auf der Autobahn 81, auf Höhe von Deißlingen, mehrere Fahrzeuge ineinander geprallt. Zunächst war eine 26-jährige Toyota-Fahrerin aufgrund schneller Geschwindigkeit während eines Bremsvorganges ins Schleudern gekommen, so die Mitteilung der Polizei. Ihr Fahrzeug prallte gegen die Schutzplanke und kam dann quer auf dem Standstreifen zum Stehen. Nachdem sich die 26-Jährige bis zum Eintreffen der Polizei hinter die Schutzplanke begeben hatte, prallten kurze Zeit später trotz Absicherung der Unfallstelle ein Audi und ein BMW X 5 in den Toyota. Als sich auch diese Fahrzuginsassen allesamt hinter die Schutzplanke begaben, prallte ein weiterer Audi in die Autos. Hierbei wurde die Beifahrerin des Audis leicht verletzt. Sie kam mit einem Rettungswagen in die Helios Klinik. Insgesamt entstand ein Sachschaden in Höhe von etwa 40 000 Euro. Alle vier Fahrzeuge waren nicht mehr fahrbereit und mussten abgeschleppt werden. Es bildete sich für die Dauer der Unfallaufnahme ein etwa drei Kilometer langer Stau. SPAICHINGEN - Bei der jüngsten Einwohnerversammlung ist als ein wesentliches Defizit in Spaichingen von mehreren Bürgern die Jugendarbeit genannt worden. Nach längerer Vakanz bekommt Spaichingen nun eine Stadtjugendreferentin. Zum 1. Januar nimmt Antje WiedmannBornschein ihre Arbeit auf. Das hatte der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung im nichtöffentlichen Teil beschlossen (wir berichteten kurz).
50 ist für eine Jugendreferentin ein reifes Alter. Antje WiedmannBornschein sieht in den Jahrzehnten, die altersmäßig zwischen ihr und ihrer Klientel liegen, jedoch kein Problem – im Gegenteil. „Wie sollte eine 20-Jährige Jugendlichen Halt geben?“, fragt sie. Außerdem sei sie wegen ihrer beiden Kinder, 17 und 20 Jahre alt, nah dran an der jungen Generation. Und Vokabeln, die normalerweise nicht zum aktiven Wortschatz von 50-Jährigen gehören, wie „chillen“, gehen ihr ganz selbstverständlich über die Lippen.
Antje Wiedmann-Bornschein ist in Schramberg aufgewachsen und lebt seit geraumer Zeit wieder dort. In Bamberg hat sie Sozialpädagogik studiert. Ihre wichtigste berufliche Station sei das Kinder- und Jugendbüro Schramberg gewesen, wo sie 14 Jahre ihr Geld verdiente. Zu ihren Aufgaben zählten Schulsozialarbeit und Ganztagsbetreuung am Gymnasium Schramberg sowie die Mitorganisation von Freiwilligenbörse und „Markt der Kulturen“in der Stadt. In den vergangenen anderthalb Jahren wirkte sie als Integrationsbeauftragte im Landratsamt Rottweil – auf Dauer kein Job für sie: „Ich bin ein sehr lebendiger Mensch, möchte Dinge gestalten – das kann ich in der Jugendarbeit besser als im Landratsamt.“
Jugendliche lägen ihr, sagt Wiedmann-Bornschein: „Ich finde junge Leute total spannend – sie haben andere Denkansätze, da kommt viel Neues.“Dass in der Spaichinger Jugendarbeit vieles brach lag, weiß sie. „Manche Leute sagen, dass man hier bei Null anfangen muss – aber das reizt mich.“Kontakte zu knüpfen zu jungen Spaichingern und deren Bedürfnisse kennen zu lernen, sieht sie als ihre wichtigsten Aufgaben für den Anfang. „Ich weiß noch nicht, was sie am Abend machen, wo sie sich tummeln. Ich habe Ideen, aber kenne die Jugendlichen noch nicht.“Zunächst müsse sie „einen Draht zu ihnen bekommen, um zu wissen, was sie wollen“.
Über die Schulen will sie an die Jugendlichen ran kommen, „ da können sie nicht weglaufen“. Sie will mit Rektoren darüber sprechen, wo Probleme und Bedarf sind. „Die Jugendlichen sollen sich aber nicht belästigt fühlen durch das Jugendreferat – sondern wissen, dass es einen Ansprechpartner gibt, wenn bei ihnen die Hütte brennt.“Vertrauen zu schaffen steht an erster Stelle.
Jugendhaus ja oder nein?
Ihr Büro hat die Vollzeitkraft im Franziskushaus. Auf Dauer kann sie sich regelmäßige Öffnungszeiten für die Jugendlichen vorstellen. Wie sie zum Thema Jugendhaus in Spaichingen steht? „Es gibt welche, die laufen, und welche, die nicht mehr laufen“, meint Wiedmann-Bornschein. Wenn die Spaichinger Jugendlichen eine solche Einrichtung wünschten, „dann müssten wir darüber reden, was sie selbst tun wollen – ich werde nicht an der Theke stehen und Gläser spülen“. Sie sei keine Animateurin. „Wenn sie eine fette Party machen wollen, müssen sie die selber organisieren.“
Um „mit den Jugendlichen aufzuspüren, was sie in ihrer Stadt haben wollen“, kann sich die neue Jugendreferentin zum Beispiel einen Stadtrundgang mit Schülern verschiedener Spaichinger Schulen vorstellen. „Sie sollen mir ihre Orte zeigen, ihr Spaichingen präsentieren.“Auch Kooperationen mit Firmen und Vereinen sind für sie denkbar. „Ein Personalchef könnte ihnen zum Beispiel zeigen, worauf sie bei Bewerbungsgesprächen achten müssen.“Oder „wenn fünf Jugendliche sagen, dass sie gerne Bewerbungsschreiben für eine Lehrstelle trainieren wollen“, werde sie versuchen, einen Berufsberater von der Agentur für Arbeit dafür zu gewinnen.