Bombenalarm in Potsdam
Paket bei Weihnachtsmarkt enthielt Nägel und Böller
POTSDAM (AFP) - Sprengstoffexperten der Bundespolizei machten am Freitag ein Paket unschädlich, in dem sich eine Blechbüchse mit Nägeln sowie Drähte und ein verdächtiges Pulver befanden. Allerdings handelte es sich wohl nicht um einen zündfähigen Sprengsatz. Die StaatsschutzAbteilung des Brandenburger Landeskriminalamtes übernahm die Ermittlungen. Polizeisprecher Torsten Herbst sagte, dass ein politisches Motiv nicht ausgeschlossen werden könne.
Apotheke war Lieferort
Die Polizei hatte zunächst von einer „unkonventionellen Spreng- oder Brandvorrichtung“gesprochen – mit dem Begriff bezeichnen Sicherheitsbehörden üblicherweise Brief-, Paketoder Rohrbomben. Später machte Brandenburgs Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) deutlich: „Wir stehen am Anfang der polizeilichen Ermittlungsmaßnahmen.“Herbst sagte am Freitagabend, dass sich in dem Paket eine Art Böller befunden habe. „Was wir nicht gefunden haben ist – Stand jetzt – eine Zündvorrichtung.“
Nach Polizeiangaben gab ein Lieferbote das 30 mal 40 Zentimeter große Paket am frühen Freitagnachmittag in einer Apotheke mitten in der barocken Potsdamer Innenstadt im Bereich Brandenburger Straße und Dortusstraße ab. Beim Öffnen habe ein Apothekenmitarbeiter den verdächtigen Inhalt festgestellt und die Polizei alarmiert. Die Sprengstoffexperten stellten bei einer Röntgenuntersuchung unter anderem Nägel fest.
Die Innenstadt wurde am Nachmittag in einem Radius von 300 Metern um die Apotheke abgesperrt, auch große Teile des Weihnachtsmarktes waren davon betroffen. Gegen 17.30 Uhr teilte die Polizei dann auf Twitter mit: „Die kontrollierte Entschärfung des verdächtigen Gegenstandes ist erfolgt.“