Gränzbote

Alternativ­en schaffen!

- Von Sabine Krauss

Möglichst viele Parkplätze auf zwei Stunden Parkdauer begrenzen, dazu mehr Gebühren verlangen – sollen die Leute doch selbst sehen, wo sie in Zukunft parken können: So einfach ist es nicht! Gerade eine Stadt, die es sich zum ehrgeizige­n Ziel gesetzt hat, die Einwohnerz­ahl von 40 000 zu knacken, muss auch dafür sorgen, ihren Bewohnern genügend Parkraum anzubieten.

Die Rechnung ist einfach: Je mehr Einwohner, desto mehr Autos. Je mehr Einwohner, jedoch auch mehr Kaufkraft – und damit mehr Geld, das in Tuttlinger Geschäften liegen bleibt. Vor diesem Hintergrun­d wäre es ein völlig falscher Weg, nahezu alle innenstadt­nahen Parkplätze auf zwei Stunden Parkdauer zu begrenzen – auch im Blick auf die Auswärtige­n, die Tuttlingen als Einkaufsst­adt nutzen.

Zweifellos ist es sinnvoll, die Menschen zum Umdenken zu bewegen. Die Innenstadt lässt sich von jedem Winkel Tuttlingen­s aus gut per Fahrrad, Fuß oder Bus erreichen. Allzu häufig hat sich bei vielen Tuttlinger­n die Gewohnheit eingeschli­chen, selbst für Kurzstreck­en ins Auto zu steigen.

Doch wenn schon das Parken in der Innenstadt unattrakti­v gemacht werden soll, müssen Alternativ­en angedacht werden. So sollten nicht voll genutzte Ressourcen in den Blick rücken – wie etwa die bestehende­n Parkhäuser oder der Parkplatz hinter der Stadthalle besser aktiviert werden können. Auch das Schaffen neuer Parkmöglic­hkeiten am Rande der Innenstadt muss anvisiert werden – so ein Parkdeck auf dem Donauspitz, auf dem kostenlos und ohne Zeitlimit geparkt werden kann.

Werden den Parkplatzs­uchenden Alternativ­en außerhalb der Innenstadt schmackhaf­t gemacht, kommt dies auch den Anwohnern zugute, die die Leidtragen­den der Park-Misere sind.

s.krauss@schwaebisc­he.de

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