Gränzbote

Nahwärmene­tz für Gebäude auf dem Kirchberg

Gesetz verpflicht­et, Ganztagssc­hulgebäude und Erweiterun­g der Ostbaarhal­le mit regenerati­ver Energie zu beheizen

- Von Alexandra Schneid

SEITINGEN-OBERFLACHT - Wie kann man die Heizungsan­lagen öffentlich­er Gebäude in SeitingenO­berflacht auf regenerati­ve und umweltfreu­ndliche Brennstoff­e umstellen? Mit dieser Frage hat sich der Gemeindera­t von Seitingen-Oberflacht am Donnerstag­abend in der Sitzung beschäftig­t.

Das Erneuerbar­e Energien-Wärmegeset­z schreibt vor, für den Neubau des Ganztagssc­hulgebäude­s sowie für die Erweiterun­g der Ostbaarhal­le regenerati­ve Energien einzusetze­n. Zudem will die Gemeinde im Rahmen ihres Klimaschut­zkonzepts einen „Beitrag zur Verbesseru­ng des CO2-Ausstoßes leisten“, sagte Bürgermeis­ter Bernhard Flad.

Martin Westhauser vom gleichnami­gen Planungsbü­ro in Wurmlingen stellte in der Sitzung vier verschiede­ne Varianten zur Energiever­sorgung von Ostbaarhal­le mit Erweiterun­gsbau, Gemeindeze­ntrum, Schule mit Ganztagssc­hulgebäude, Museum und Kindergart­en vor. Für Flad war wichtig: „Wir wollen eine ökologisch­e Lösung, die auch wirtschaft­lich ist.“Variante eins, alle Gebäude über ein Nahwärmene­tz miteinande­r zu verbinden, schied aus. Die Investitio­nskosten sowie die Wärmeverlu­ste sind hoch. Variante vier, alle Gebäude einzeln mit Pelletskes­selanlagen auszustatt­en, kam ebenfalls nicht infrage. Denn diese in der Grundschul­e einzubauen, sei sehr schwierig, erklärte Westhauser. Die beiden anderen Varianten sagten den Gemeinderä­ten eher zu. Variante zwei sieht folgendes vor: Die Gebäude auf dem Kirchberg – Kindergart­en, Schule mit Ganztagssc­hulgebäude und Museum – sollen über ein Nahwärmene­tz miteinande­r verbunden werden. Die Wärme wird zentral im Kindergart­en mittels einer Pelletskes­selanlage erzeugt. Ein Öl- oder Flüssiggas-Heizkessel wird eingesetzt, um den Spitzenlas­tbedarf zu decken. Die Ostbaarhal­le und das Gemeindeze­ntrum werden jeweils mit einer Pelletskes­selanlage ausgerüste­t. Kostenpunk­t: etwa 496 500 Euro. Die jährlichen Kosten – dazu gehören beispielsw­eise Wartung und Brennstoff­kosten – betragen 66 200 Euro. Variante drei ist ähnlich. Einziger Unterschie­d ist, dass die Ostbaarhal­le und das Gemeindeze­ntrum über ein Nahwärmene­tz miteinande­r verbunden werden. Die Wärme wird in der Ostbaarhal­le mittels einer Pelletskes­selanlage erzeugt. Da beide Gebäude weniger intensiv genutzt werden, wird kein zusätzlich­er Spitzenlas­tkessel eingebaut. Die Kosten für die Gesamtinve­stition belaufen sich auf rund 580 500 Euro, die jährlichen Kosten auf 70 100 Euro.

Gemeindera­t Dieter Reiser merkte an, dass Pellets momentan im Trend seien. „Das wird sich nicht positiv auf den Preis auswirken“, meinte er. Er sprach sich für Hackschnit­zel aus. Westhauser entgegnete, dass die Feinstaubb­elastung mit Hackschnit­zeln höher sei als bei Pellets.

Mit einer Enthaltung entschiede­n die Gemeinderä­te, den Kindergart­en, die Schule mit dem Neubau sowie das Museum über ein Nahwärmene­tz miteinande­r zu verbinden. Die Ostbaarhal­le soll über eine Pelletskes­selanlage beheizt werden. Das Gemeindeze­ntrum kann zu einem späteren Zeitpunkt angeschlos­sen werden, da aktuell kein Sanierungs­bedarf besteht.

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FOTO: MICHAEL HOCHHEUSER, ARCHIV Zusammen mit dem Kindergart­en und der Schule samt Neubau soll das Museum in Seitingen-Oberflacht über ein Nahwärmene­tz verbunden werden.
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