„Wir haben bisher niemand abgewiesen“
Dr. Jürgen Kaufmann kommt mit der Patientenzahl von Emmingen-Liptingen gut klar
EMMINGEN-LIPTINGEN - Die reguläre Sprechstunde ist zwar seit rund einer Stunde zu Ende, doch in der Praxis von Dr. Jürgen Kaufmann in Liptingen geht es immer noch hoch her – jedenfalls wenn man den Rhythmus des Telefonklingelns und der Gespräche mit Patienten als Maßstab nimmt. „Das ist normal, dass etwas los ist“, meint Kaufmann. „Und wenn bei uns jemand um fünf Minuten vor Sprechstundenende kommt, wird man als Patient selbstverständlich noch behandelt“, hebt der Mediziner hervor. Kaufmann ist als Hausarzt für die Einwohner von Emmingen und Liptingen zuständig.
Mit der aktuellen Zeit der Erkältungskrankheiten und grippalen Infekte kommt der Hausarzt für beide Ortsteile gut zurecht, wie er sagt. „Wir haben in der Praxis eigentlich gar nicht so übermäßig viel mehr Patienten“, erläutert er. Es sei eben die typische Erkältungssituation, die zur Jahreszeit gehöre. Diesen Erkrankungen könne man aber auch relativ schnell wieder Herr werden. Seine Patienten setzten sich zu rund einem Drittel aus Emminger Bürgern und zu rund einem Drittel aus Bewohnern Liptingens zusammen. Etwa ein Drittel seiner Patienten stamme aus dem Umland von Emmingen-Liptingen, fügt er hinzu. Was die Altersstruktur angeht, spricht Kaufmann bei seiner Patientenschaft von einem „guten Mischungsverhältnis“. „Es sind sehr viele junge Patienten hier, aber natürlich sehe ich die älteren Patienten öfter, weil sie zum Beispiel wegen chronischer Erkrankungen in die Praxis kommen.“Dafür nähmen ihn die Jüngeren dann bei Notfällen in Anspruch. „Vom Säugling bis zum alten Menschen kommen die Menschen zu mir“, sagt der Hausarzt.
Raum für neue Patienten da
Wie Kaufmann sagt, arbeite er zwar viel, nehme aber derzeit immer noch neue Patienten an – selbst aus Tuttlingen. Er „könne zwar über Arbeit nicht klagen, doch bisher habe er auch niemanden abgewiesen, weder aus Liptingen, aus Emmingen oder von weiter her.“Sein „Rezept“: Eine zu 90 Prozent offene Sprechstunde, in der die Patienten während der Sprechzeiten einfach im Wartezimmer säßen und dann aufgerufen würden. „Doch für bestimmte Dinge, wie zum Beispiel Vorsorgeuntersuchungen, kann man natürlich einen festen Termin ausmachen“, sagt er. Die Wartezeiten beim System der offenen Sprechstunde mache etwa eineinhalb bis zwei Stunden aus – es sei denn, er werde zu einem Notfall gerufen.
Die Auslastung sei je nach Tag sehr unterschiedlich, sagt der Arzt: „Es gibt Tage, da komme ich rein und das ganze Wartezimmer mit 16 Plätzen ist voll, an anderen Tagen sitzt ein Patient drin.“Doch der Vorteil des Systems sei, dass man so relativ rasch zu einem Untersuchungstermin komme.