Auch mal nein sagen können
Pfarrer Manfred Müller gibt Tipps, wie man vorweihnachtlichen Stress vermeiden kann
Pfarrer Manfred Müller gibt Tipps gegen vorweihnachtlichen Stress.
WURMLINGEN - Wie kann man den hektischen Alltag kurz vor Weihnachten vermeiden? Pfarrer Manfred Müller hat genau darüber im katholischen Gemeindehaus Sankt Josef in Wurmlingen vor 20 Zuhörern gesprochen.
Für viele ist aus einer Möglichkeit der Besinnung in der Vorweihnachtszeit, die ursprünglich eine kleine Fastenzeit war, eine Zeit ohne Rast und Ruh entstanden mit vielen Süßigkeiten und Leckereien. „Das einzige Mittel Zeit zu haben, ist sich Zeit zu nehmen“, sagte der Pfarrer zu Beginn der einstündigen Veranstaltung und ergänzt: „Wir nehmen uns immer Zeit für das, was uns wichtig ist.“
Was kann ich tun, um mehr Zeit zu haben und besser mit dieser Problematik umzugehen? Pfarrer Müller zeigte mehrere Strategien dazu auf. Zum einen solle jeder seine Zeit strukturieren und Sachen notieren, die einem wichtig sind. Ebenso soll man Zeitdiebe entdecken – unter anderem können das auch Menschen sein, bei denen eine Grenze gesetzt werden müsse.
Ein weiteres Stichwort, das er in seiner Präsentation hervorhob, ist das Setzen von Prioritäten. Genauso seien gezielte Pausen und die Selbstbelohnung eine Strategie, um beispielsweise einer hektischen Adventszeit aus dem Weg zu gehen. Bedeutsam sei auch das Aufräumen. „Äußeres Aufräumen schafft auch Ordnung im Inneren“, gibt Manfred Müller zu verstehen.
Im Advent füreinander da sein
Sich von Dingen und Aufgaben trennen, sie loszulassen und freizugeben seien laut ihm wichtige Aspekte genauso wie auch mal „Nein“sagen zu können. Er führte das Beispiel an, beim Mittagessen kein Telefon abzunehmen.
Zu allen Buchstaben aus dem Wort „Advent“bildeten die Zuhörer Wörter, die sie mit der Vorweihnachtszeit verbinden. Ausruhen, Ankunft, Dankbarkeit, Dunkelheit, Vorfreude, Verzicht, Vorbereiten, Erwartung, Einsamkeit aber auch Neuanfang, Neugier sowie Trost und Teilnahme waren Schlagworte, die den Zuhörern spontan dazu einfielen.
Mit den Buchstaben erinnerte der Pfarrer ebenso daran, dass man gerade in der Adventszeit die Personen annehmen soll, die schwierig erscheinen. Füreinander da sein und vertrauen, dass alles gut wird „weil Gott alles in der Hand hat“, lauten einige seiner Anregungen. Das Publikum las im Anschluss Weisheiten aus Irland zum Thema „Zeit“vor, darunter: „Nehmen sie sich Zeit, um zu lieben, es ist die wahre Lebensfreude“oder sich Zeit zu nehmen, um Nachzudenken, da es die Quelle der Kraft sei.
Das Wichtigste im Advent sei aber die Vorbereitung auf Weihnachten, mehr im Sinn Jesu leben zu lernen, darauf vertrauen, dass Jesus helfe und sich von ihm helfen lassen.