Die bösen Eßlinger müssen büßen
Zu unserer Berichterstattung „Mehr Bußgeldbescheide durch den KOB?“und dem darin enthaltenen Absatz über die geplanten Pflasterarbeiten und die Situation des geschlossenen Kindergartens im Tuttlinger Ortsteil Eßlingen in unserer Mittwochausgabe haben wir folgenden Leserbrief erhalten:
Irgendwie bekommt man das Gefühl nicht los, dass Tuttlingens Oberbürgermeister Michael Beck jede nur mögliche Gelegenheit dazu benutzt, den Eßlingern ans Bein zu pinkeln, ob nun in seiner Rede bei der Seniorenweihnachtsfeier am vergangenen Wochenende oder auch wieder in der jüngsten Sitzung des Verwaltungsund Finanzausschusses zum Thema Kindergarten. Dessen weitere Nutzung schloss er dort aus. Seine Begründung: „Dafür fehlen die Kinder“.
Vergessen sind da auf einmal die Versprechungen, dass der Kindergarten ohne Wenn und Aber aufrecht erhalten wird, auch wenn ihn nur ein Kind besuche. Vergessen ist dagegen nicht das Abstimmungsergebnis der Eßlinger Bürger zum Thema Windkraft, die sich mit einer großen Mehrheit von 70 Prozent dagegen entschieden. Und dieses Ergebnis muss nun anscheinend für alles herhalten, sei es nun die von ihm ständig betonte Spaltung der Eßlinger Bürgerschaft, seien es zukünftige Investitionen im Stadtteil: Die bösen Eßlinger und der böse Ortschaftsrat müssen nun büßen.
Dass wir für unsere Tochter hier in Eßlingen verzweifelt einen Kitaplatz suchen, scheint nicht wichtig zu sein, genauso wenig, dass es in Zukunft sicher wieder mehr Kinder in Eßlingen geben wird. Vielleicht kommt er ja noch auf die Idee, den Eßlinger Friedhof zu schließen, wenn hier weniger gestorben wird. Manuel Othold,