Gränzbote

Hoffnungst­räger bis Saisonende

- Von Felix Alex

Manchmal sind das Leben und der Sport wie ein Märchen. Da werden Allianzen gebildet, da wird sich gegen vermeintli­ch finstere Mächte verbündet. Ein Held kommt aus dem Nichts, steigt wie Phönix aus der Asche und bringt die Wende. Doch anders als in so vielen schönen Geschichte­n, gibt es generell im Leben und auch im Fußball nicht immer ein glückliche­s Ende. Auch wenn BVB-Boss

noch bis zuletzt auf ein solches gehofft hatte. Über Wochen hinweg stand er mit Nibelungen­treue zu seinem Trainer Tiefpunkt nach Tiefpunkt wurde durchschri­tten, Aki und Peter stärkten sich den Rücken – auch notgedrung­en. Denn nach dem unschönen Aus von Ex-Trainer sollte doch endlich wieder Eintracht und echte Liebe im Pott regieren. Stattdesse­n gab es nun doch die Scheidung – wenn auch im Guten. Was bis hierhin noch ganz den Gesetzen des Marktes folgt, wird mit der Ernennung des Nachfolger­s von einem Märchen schon beinahe zur Groteske. Denn um den BVB – acht sieglose Bundesliga­spiele in Serie – wieder in die Spur zu bringen und den Spielern Selbstvert­rauen einzutrich­tern, übernimmt Peter Stöger – seines Zeichens vor einer

Watzke Peter Bosz. Thomas Hans-Joachim Tuchel

Woche beim 1. FC Köln entlassen. Er schaffte mit dem FC ganze 14 Spiele ohne Sieg. Und auch wenn man immer nach dem Optimum streben sollte, kann es nicht diese Bilanz sein, die die BVB-Bosse überzeugt hat. „Sie haben mich bestimmt nicht geholt, weil ich mit Köln in dieser Saison nur drei Punkte geholt habe“, nimmt es Stöger dann auch selbst mit Galgenhumo­r. Was auf den ersten Blick eigentümli­ch erscheint, ist dennoch gar nicht so abwegig: Immerhin verdiente sich Stöger in Köln zuvor vier Jahre lang einige Meriten, gilt als Kommunikat­or, Emotionsty­p und Menschenfä­nger, nach dem sich die BVB-Fans seit dem Abgang von so sehr sehnen. Da es schon länger Kontakt zwischen beiden Seiten gegeben haben soll, ist dieser Schritt nur konsequent. Dass Watzke und Sportdirek­tor Stöger aber nur mit einem Vertrag bis Saisonende ausstatten, führt all die schönen langfristi­gen Planungen ad absurdum. Bleibt nur zu hoffen, dass der Plan trotz allem aufgeht und Watzke sich nicht zur bösen Hexe des Westens entwickelt – zum Wohle des Vereins und der Bundesliga.

Jürgen Klopp Michael Zorc

Ganz gelassen Spektakel-König sein Stammhalte­r von der Münchner Tribüne anschauen. Unter gewinnen die Bayern nun auch wieder ihre dreckigen Spiele, feiern die Herbstmeis­terschaft und wohl am Ende auch mehr – und das ganze mit einer Rentnertru­ppe. aus

Heynckes

können sich das und

Uli Hoeneß Karl-Heinz Rummenigge Jupp

Denn nicht nur Trainer-Comebacker Heynckes und Retro-Mannschaft­sarzt

Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt

sorgen für frischen Wind. Die Bayern können es sich sogar leisten, Torwart-Rentner in die Kiste zu stellen, der dann auch noch eine fehlerfrei Leistung abliefert. Im Prinzip war die Sache schon gegessen“, witzelte Starke, der den verletzten vertrat. Er hatte sogar schon einen neuen Job als Torwartkoo­rdinator im Nachwuchsl­eistungsze­ntrum der Bayern angefangen. „Er sieht aus wie 50 und ist fit wie mit 28“, sagte sein Mitspieler Javi Martínez über den 36-Jährigen, über den man wohl auch in ferner Zukunft

Tom Starke Sven Ulreich

zurück. sagen könnte: Und wenn Er nicht gestorben ist, dann hält er noch heute.

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FOTO: DPA Tom Starke (re.) ist
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