Von pingeligen Generälen und trinkfesten Bauern
Hausens Ex-Schultes Ahlfeld plaudert aus dem Nähkästchen – Das dürfte nicht jedem gefallen
Auto landet im Straßengraben
SPAICHINGEN (pz) - Ins Schleudern geraten und im gegenüberliegenden Straßengraben gelandet ist ein Autofahrer am Sonntag zwischen Schura und Spaichingen. Der 69-Jährige zog sich eine Schnittwunde und Rückenschmerzen zu. Der Sachschaden beträgt etwa 2000 Euro.
Verteilerkasten gerammt und abgehauen
VILLINGEN-SCHWENNINGEN (pz) - Ein bislang unbekannter Autofahrer hat am Sonntag in der Zeit zwischen 9 Uhr und 11 Uhr zwischen Nordstetten und Kappel einen Verteilerkasten eines Internetund Telefondienstleisters gerammt. Dies berichtet die Polizei. Der Unbekannte war auf der K 5709 in Richtung Kappel unterwegs und kam in einer Rechtskurve von der Straße ab. In der Folge kollidierte der Wagen mit dem Verteilerkasten. Ohne sich um den Schaden von rund 2000 Euro zu kümmern, setzte der Unbekannte seine Fahrt fort. Die Polizei, Telefon 07721/6010, hat ein Ermittlungsverfahren wegen Verkehrsunfallflucht eingeleitet und nimmt Hinweise zum Unfallverursacher entgegen.
Die Vorfahrt nicht beachtet
VS-VILLINGEN (pz) - Rund 9000 Euro Sachschaden ist bei einem Unfall am Sonntag gegen 12.10 Uhr auf der Straße „An der Schelmengaß“in VS-Villingen entstanden. Ein 62-jähriger Fahrer eines Audi bog, wie die Polizei in ihrem Bericht schreibt, von der Roßwette kommend auf die Schelmengaß ein und übersah den Jeep eines 40jährigen Mannes. Bei dem anschließenden Unfall blieben beide Autofahrer unverletzt.
- Es kommt so harmlos daher, das Buch mit dem Titel „Wenn einer mal Bürgermeister war...“, mit lachendem Porträt und der Landschaftsaufnahme des Hohenkarpfens im Hintergrund. Aber das ist nur gute Tarnung von einem, der sich damit schon beruflich auskennt, dem ehemaligen Bundeswehrmajor/ Oberstleutnant Hans-Heinrich Ahlfeld. Denn der Inhalt enthält Sprengstoff der Art, die den einen die Zornesund Schamesröte, den anderen mal ungläubiges, mal schadenfreudiges, mal herzerfrischendes Lachen entlockt. Und es sind Geschichten dabei, die einen Blick hinter die Kulissen eines Dorfes erlauben, der auch das Herz erreicht.
„Es stimmt alles“
Hans-Heinrich Ahlfeld, auch ehemaliger Bürgermeister von Hausen ob Verena, hat die Geschichten, die er über die vergangenen gut 30 Jahre gesammelt und aufgeschrieben hat, auf knapp 230 Seiten zusammen gefasst. Wie viel ist davon wahr und stimmt? „Es stimmt alles“, sagt der Autor – und man weiß schon wieder nicht, ob auch das stimmt. Er habe es höchstens ein bisschen ausgeschmückt.
Die Frage ist aus der Perspektive des Lesers sehr angebracht, denn die Personen, darunter hohe Bundeswehrkommandeure, Politiker des Inund Auslands sowie von Dorf, Stadt und Region sind entweder mit Klarnamen genannt, oder trotzdem irgendwie erkennbar.
Ahlfeld ist ein begnadeter Geschichtenerzähler, fasst wie ein Detektor genau die Beobachtungen in Sätze und Halbsätze, die einem sofort die Absurdität einer Situation klar machen. So wie die Geschichte über zu laute Kuhglocken und das folgende juristische Verfahren, die Geschichte des konsequenzlos im Kofferraum deponierten Maschinengewehrs, die Geschichte vom Landvogt (Landrat) aus Ahlfelds Kreisratszeiten und natürlich die allseits bekannte Geschichte vom Besuch Joschka Fischers, später grüner Außenminister, der aus politischen Gründen (damals waren die Grünen für die hiesige CDU noch so etwas wie Kommunisten) nicht in Spaichingen empfangen wurde, dafür aber mit großem Medienaufgebot im kleinen Hausen.
Ahlfeld hat nach seiner Bundeswehrund Bürgermeister-Karriere ein Projekt der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit in Albanien geleitet. Dabei ist er - was die zahlreichen Bilder belegen - im politischen Kontakt bis zur Staatsspitze gekommen, schloss Freundschaften und macht aus diesen Verbindungen in dem Buch auch keinen Hehl. Heute sei er offizieller Berater des Premierministers Haradinaj im Kosovo. Das eine oder andere Name-Dropping – und Ahlfelds Kommentare zu politischen Linien und Ausrichtungen – verleihen dem Buch einen überregionalen Glanz.
Doch für die hiesige Leserschaft sind die Dorfgeschichten besonders interessant und präzise – und natürlich sehr subjektiv. Aber wer eine böse Abrechnung hinter den Geschichten sucht, der sucht vergebens. Ahlfeld schreibt, wenn ihn jemand geärgert hat, deutlich, aber er tritt nicht nach. Und: Das Buch strotzt vor humorvoller Selbstironie und Witz.
Wer nicht Männerrunden- und Bundeswehr affin ist, hat bei den Geschichten bisweilen Fragen im Kopf. Wer sich für die Strippenzieherei und Pfründeverteilung hinter den Kulissen – auf kleiner Ebene wie auf internationaler – interessiert, ist aber genauso richtig bei Ahlfelds Buch, wie jemand, der einfach auch mal herzhaft lachen – oder mitfühlen will. Allerdings: Man ist geneigt zu glauben, dass da noch einige Ge- schichten existieren, die nicht in die- sem Buch stehen. Hoffentlich gibt es eine Fortsetzung.