Gränzbote

Abwehr ist das Wild Wings-Prunkstück

Das Schwenning­er DEL-Team hat bisher die drittwenig­sten Treffer der Liga kassiert

- Von Heinz Wittmann

VS-SCHWENNING­EN - Der 2:1-Erfolg am Sonntagabe­nd gegen den ERC Ingolstadt ist für die Schwenning­er Wild Wings der vierte Sieg in Folge in der Deutschen Eishockeyl­iga (DEL) gewesen. Verteidige­r Jussi Timonen bekam von Trainer Pat Cortina ein Sonderlob. Der schweigsam­e Finne räumt vor dem Tor auf.

„Jussi ist unglaublic­h, wie er vor dem Tor und in den Ecken kämpft“, betonte Cortina nach dem Sieg. Sinnbildli­ch dabei sicherlich, als die Schanzer am Ende mit sechs gegen vier Mann auf den Ausgleich drängten: Da nagelte Timonen den Ingolstädt­er Greg Mauldin mit einem fairen Check dermaßen hart in die Bande, dass der Panther-Stürmer zu Boden ging.

Der 34-jährige Finne ist ein wichtiger Faktor für die Schwenning­er Defensive, die mit 74 Gegentoren, nach Nürnberg (65) und Berlin (70) derzeit die beste der DEL ist. Ganz anders als noch in der vergangene­n Saison räumen die Wild Wings vor dem Tor die gegnerisch­en Stürmer konsequent weg.

Sacher wieder im Eistrainin­g

Der beinharte Abwehrmann Timonen geht da voran. Aber auch die Neuzugänge Kyle Sonnenburg und Dominik Bohac gehören zur Sorte harte Verteidige­r. Und was dazu kommt, Kalle Kaijomaa spielt ungleich stärker als noch in der vergangene­n Saison. „Es sind alle Verteidige­r zusammen, die diese Abwehrarbe­it ausmachen. Mit unserem Spielsyste­m hat unser verbessert­es Defensivve­rhalten aber nichts zu tun, aber unser Zweikampfv­erhalten hat sich verbessert“, so Cortina.

Und das obwohl der offensivst­ärkste Verteidige­r der Wild Wings, Mirko Sacher, seit Wochen verletzung­sbedingt fehlt. Allerdings hat er wieder mit dem Eistrainin­g begonnen und kann möglicherw­eise am kommenden Wochenende, wenn die Wild Wings am Freitag in Bremerhave­n gastieren und am Sonntag Iserlohn empfangen, wieder mitwirken.

Doch zurück zu Jussi Timonen. Dem wortkargen Finnen Sätze zu entlocken, ist recht schwierig. „Es war ein großer Sieg für uns, daran hatte aber die ganze Mannschaft ihren Anteil“, sagte der Linksschüt­ze nach dem Erfolg gegen Ingolstadt. Wenn man jemanden aus der Mannschaft hervorhebe­n solle, dann ganz bestimmt nicht ihn, sondern „Dustin, der exzellent hält.“

Was macht sonst noch den Erfolg von Schwenning­en aus? „Wir sind eine läuferisch sehr gute Mannschaft“, hat Timonen, der mit seiner Frau und drei Kindern in Villingen wohnt, festgestel­lt. Das Schwenning­er Spielsyste­m könne man, wenn man es mit Nordamerik­a – Timonen absolviert­e in der Saison 2006/17 auch 14 Partien für die Philadelph­ia Flyers in der NHL – durchaus als defensiv einstufen. Sein Bruder Kimmo Timonen bestritt übrigens mehr als 1000 Spiele in der besten Liga der Welt und war über viele Jahre Nationalsp­ieler, holte mit Finnland unter anderem olympische­s Silber.

Jussi Timonen will sich aber nicht mit seinem älteren Bruder, der Spielmache­rqualitäte­n besaß, inzwischen aber seine Karriere beendet hat, vergleiche­n. Nur als rein defensiven Verteidige­r sieht er sich aber auch nicht. „Ich kann schon zumindest einen guten ersten Pass spielen“, sagt er. Timonen hat durchaus auch am Neckarursp­rung schon einige Scorerpunk­te gesammelt und zwar deren elf (zwei Tore/neun Assits).

Lazarett lichtet sich

Das Schwenning­er Lazarett soll sich laut Cortina für das kommende Wochenende lichten, nicht nur dass Sacher eventuell wieder spielen kann, die Knieverlet­zung von Markus Poukkula sei nicht gravierend. Der finnische Stürmer kann eventuell auch wieder spielen. Nur Angreifer Mirko Höfflin ist noch nicht soweit, soll aber immerhin diese Woche wieder ins Training einsteigen.

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FOTO: DIREVI Schwenning­ens Jussi Timonen (links, gegen Ingolstadt­s Petr Taticek) ist Wings derzeit so wenige Tore kassieren. einer der Garanten dafür, dass die Wild

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