Das Glück des Schlechteren
Bei der Achtelfinale-Auslosung zieht der Vorrunden-Gruppenzweite aus München Besiktas
●Freiburgs Dreifachtorschütze
Nils Petersen
(Foto: dpa) sieht die Terminierung des Bundesligaspiels gegen Borussia Mönchengladbach (20.30 Uhr/Sky) nur etwa 52 Stunden nach dem 3:4-Erfolg in Köln zwiespältig: „Wenn man auf dem Zahnfleisch geht und das nächste Spiel verliert, kann man sich über die Planung der DFL ärgern“, sagte der SC-Torjäger. „Aber wenn man das Spiel gewinnt, kann man sagen: Mit uns kann man alles machen, und wir gewinnen trotzdem.“Dass nach 3:0-Rückstand noch die Wende gegen den FC gelang, hat der 29-Jährige noch nicht ganz verarbeitet: „Man dachte schon, Dortmund gegen Schalke (4:4, d. Red.) sei legendär. Aber unser Spiel war die Krönung. Es ist nicht selbstverständlich, dass ein Tabellen-17. so zurückkommen kann. Das ist nicht normal in der Situation mit dem Druck im Abstiegskampf.“(SID) Nach seinen provokanten Aussagen über die junge TrainerGeneration hat Mehmet Scholl sich bei VfBCoach
(Foto: dpa) gemeldet. „Er hat kurz geschrieben“, sagte Stuttgarts Trainer und fügte auf die Frage nach einer Entschuldigung mit einem Grinsen an: „Das wäre nicht seine Art.“Die Tabellensituation, sagte Wolf vor dem Gastspiel bei der TSG Hoffenheim (Mi., 18.30 Uhr/Sky), „lässt mich nicht kalt, aber wir haben uns darauf vorbereitet, dass wir da unten reinrutschen können“. Aufsteiger Stuttgart ist mit 17 Punkten nur noch zwei Zähler von der Abstiegszone entfernt. „Die Jungs sind stabil, es gibt keine Phase, in der wir einbrechen“, ist Wolf sicher. Hoffenheim sei dagegen „eine Mannschaft, die schon sehr viel spielen musste in diesem Jahr und einen krassen Rhythmus gehen musste. (dpa)
Wolf Hannes
MÜNCHEN (SID/dpa) - Sportdirektor Hasan Salihamidzic konnte sich ein leichtes Schmunzeln über Bayern Münchens Glückslos nicht verkneifen. Niklas Süle entwickelte sogar fast ein bisschen Schadenfreude. „Es war dann doch nicht so schlecht, dass wir Zweiter geworden sind, wenn man sich PSG anschaut“, sagte der Nationalspieler etwas süffisant.
Nicht Manchester City mit Pep Guardiola, nicht der große FC Barcelona mit Lionel Messi, auch nicht Jürgen Klopp und der FC Liverpool: Der vermeintliche Außenseiter Besiktas Istanbul ist der Achtelfinalgegner der Bayern in der Champions League. „Wir wissen, wie stark Istanbul ist. Wir haben das in den Spielen gegen Leipzig verfolgt“, sagte Bayerns Salihamidzic über den Gruppengegner der Sachsen und war dabei sichtlich um Sachlichkeit bemüht. Innerlich dürfte der Bosnier mit einer Mischung aus Erleichterung und Freude zur Kenntnis genommen haben, was Ex-Bayern-Profi Xabi Alonso im UEFA-Hauptquartier in Nyon als „Losfee“aus dem Topf zog.
Denn es hätte auch ganz anders kommen können. Die Chance auf ein Gigantenduell mit Messi lag am Ende immerhin bei 50 Prozent. Real Madrid etwa erwischte Bayerns Vorrundengegner Paris St. Germain – wären die Bayern Gruppensieger geworden, wäre das Los aus ihrer Sicht also wohl deutlich schlechter ausgefallen. Und der längjährige Real-Profi Alonso tat damit weder den Königlichen um Cristiano Ronaldo und Toni Kroos noch der aus Katar finanzierten Milliardentruppe um Neymar einen Gefallen. „Das sind zwei Mannschaften aus den Top-Five“, meinte Salihamidzic. „Eines der schwersten Lose, das man bekommen konnte. Aber wir sind PSG und haben viel Selbstvertrauen“, sagte Paris' deutscher Nationalspieler Julian Draxler.
Die Mannschaft von Trainer Jupp Heynckes bekam davon erstmal nichts mit, trainierte gerade noch, als der FC Bayern als Letzter der Vorrundenzweiten der Königsklasse ausgewählt worden war. „Wir sind nicht unglücklich“, gestand Thomas Müller. Salihamidzic verwies „auf die außergewöhnliche Stimmung“in Istanbul. „Beim Auswärtsspiel müssen die Warnglocken angehen“, meinte auch Müller.
Dass die Münchner das Hinspiel gegen den türkischen Meister zuhause austragen, sei „kein Vorteil“. Aber, ergänzte Salihamdizic auch mit Blick auf die bisherigen Leistungen unter Heynckes, „wir sind stark genug und werden Gas geben.“Ein Sieg ohne Gegentor sei laut Müller das Ziel: „Wir müssen gut vorlegen.“
Vor allem auch, da die Bundesliga erstmals seit 2008/2009 nur noch mit einem Club in der K.o.-Runde der Königsklasse vertreten ist. Die öffentliche Erwartung ist ohnehin klar: Nach dem Rückspiel am Bosporus Mitte März kann der Teilnehmer am Viertelfinale eigentlich nur FC Bayern heißen, alles andere wäre eine herbe Enttäuschung. „Dass wir die bessere Mannschaft stellen, darüber sind wir uns einig, aber man muss erstmal die zwei Spiele bestreiten“, sagte Müller. Champions