Neuer Fahrplan sorgt für Ärger
Die jüngste Fahrplanänderung stellt Schüler und Pendler vor Probleme
DONAUTAL - Seit der Fahrplanänderung im Verkehrsverbund Tuttlingen kommt es im Donautal zu Problemen. Schüler und Pendler haben am späten Nachmittag Schwierigkeiten in die einzelnen Gemeinden zu kommen.
Der Bärenthaler Siegbert Alber ärgert sich. Seit der Fahrplanumstellung des Verkehrsverbunds Tuttlingen am vergangenen Sonntag habe er große Probleme nach der Arbeit wieder nach Hause zu kommen. Alber pendelt mit Bus und Bahn zwischen Bärenthal und seiner Arbeitsstelle in Mühlheim.
Durch die Fahrplanänderung gebe es keine Verbindungen zwischen 15.51 und 18.25 Uhr zwischen den beiden Orten mehr, also in einer Zeit, in der viele Pendler unterwegs seien. „Es ist ein Chaos – untragbar“, sagt Alber. Vor der Änderung habe es „richtig gute Verbindungen“gegeben: „Der Zug oder Bus fuhr teilweise alle halbe Stunde.“Zwar fahren jetzt weiterhin noch insgesamt vier Busse und Züge in der besagten Zeit von Mühlheim ab, doch diese enden jetzt in Fridingen. Und damit hänge Alber am dortigen Bahnhof fest. Er habe schon mit dem zuständigen Busunternehmen gesprochen. Wenn es keine Änderungen gebe, werde Alber wohl sein Fahrkarten-Abo kündigen müssen und nach anderen Wegen schauen, wie er zur Arbeit und wieder zurückkommt. „Vier weitere Leute in meinem Geschäft sind ebenfalls davon betroffen“, sagt Alber.
Die Schüler im Donautal stellt der neue Fahrplan vor ähnliche Probleme. Hauptsächlich betroffen sind Schüler aus den Gemeinden, die eine weiterführende Schule besuchen, etwa in Mühlheim, Fridingen oder Tuttlingen. Schüler, die aus Buchheim erst zur zweiten Stunde in die Schule müssen, kämen nicht mehr mit dem Bus ans Ziel und müssten bereits zur ersten Stunde in der Schule sein, bestätigt Buchheims Bürgermeisterin Claudette Kölzow. Das Thema hat auch während der jüngsten Sitzung des Gemeinderats Irndorf für eine emotionale Debatte gesorgt. Bärenthals Bürgermeister Tobias Keller, der als Verbandskämmerer anwesend war, bestätigte, dass die Bärenthaler Kinder nachmittags zum Teil nur noch bis Fridingen kämen. In Irndorf gebe es ähnliche Probleme, sagte Gemeinderat Dirk Krause.
An der Realschule in Mühlheim macht sich der neue Fahrplan auch bemerkbar. Hauptproblem sei im Moment, dass die Schüler mit dem öffentlichen Nahverkehr nur zur ersten Stunde zur Schule kämen, sagt Rektor Rainer Abbt. Das betreffe auch Schüler aus Neuhausen, Schwandorf und Worndorf. Diese Situation könne aber durch die Ganztagsbetreuung problemlos abgefangen werden.
Die Schulleitung stehe mit Mühlheims Bürgermeister Jörg Kaltenbach, Neuhausens Hauptamtsleiter Bernd Schauer und der Geschäftsleitung des Verkehrsverbunds Tuttlingen in Verbindung. An einer Lösung für dieses Problem werde gearbeitet. Am Nachmittag kämen die Schüler nach Schulschluss um 15.30 Uhr alle noch nach Hause. Bei der Gemeinschaftsschule Obere Donau in Fridingen war bis Redaktionsschluss niemand für eine Aussage zu erreichen.
Problem ist bekannt
Beim Verkehrsverbund Tuttlingen sind diese Probleme bekannt. Geschäftsführerin Gabriele Zimmer bittet die Kunden aber um Geduld. „Wir wissen, dass es im Moment schwierig ist. Einige Verbindungen werden aktuell noch überarbeitet.“Der Verkehrsverbund habe sich den Fahrplanwechsel auch reibungsloser vorgestellt – Grund für das Durcheinander sei aber der spät eingetroffene neue Fahrplan der Bahn. „Wir sind auf die Pläne im Schienenverkehr angewiesen“, sagt Zimmer.
Aufgrund dieser Verspätung lägen auch die Druckfahrpläne noch nicht vor. Für den Ärger der Kunden habe sie Verständnis – allerdings sei der jetzige Fahrplan noch nicht final festgelegt. Die Strecken, die für den Schülertransport relevant sind, sollen bis zum 8. Januar überarbeitet werden. Auch andere Strecken werden aktuell noch geprüft.