Gränzbote

Besinnlich­es in der Kälte

Helga Wittlage springt ein beim Aldinger „Lebendigen Adventskal­ender“

- Von Stefan Fuchs

ALDINGEN - Kalt ist es. Klirrend kalt sogar, im Garten von Helga Wittlage. Trotzdem herrscht adventlich-warme Stimmung: Im engen Halbkreis im Innenhof drängen sich etwa 30 warm eingepackt­e Menschen und singen andächtig. Helga Wittlage, 74jährige umtriebige Rentnerin, hat eingeladen als Teil des Aldinger Adventskal­enders. Dabei stellen Bürger ein Adventsfen­ster aus, bewirten ihre Gäste und gestalten ein kleines Programm.

Organisier­t und koordinier­t wird das Ganze von Ina Wolfsberge­r für die evangelisc­he und katholisch­e Kirchengem­einde. Auch sie ist erschienen, dick eingepackt in Winterjack­e, Mütze und Handschuhe. Sie kennt den Lebendigen Adventskal­ender aus anderen Gemeinden und hat ihn nach Aldingen gebracht. „Wer möchte, kann ein Adventsfen­ster schmücken und ausstellen. Bei dem Begleitpro­gramm gibt es ganz unterschie­dliche Gestaltung­smöglichke­iten, wir sind für alle Ideen offen.“Das Ergebnis sei ein gemeinsame­r Impuls, bei dem man sich in der Nachbarsch­aft kennenlern­en könne. „Das ist ein ganz niederschw­elliges Angebot, wie man heute sagt. Keiner muss sich anmelden, alles läuft spontan.“Im Schnitt seien 40 bis 50 Besucher da aus allen Altersgrup­pen. Heute habe wohl die Kälte vor allem die ganz Kleinen abgehalten.

Aktiv in der Gemeinde

Helga Wittlage ist quasi spontan eingesprun­gen. Ein befreundet­es Paar hatte sich für den Termin angemeldet, musste allerdings absagen. „Das war gar kein Problem, ich hatte mich sowieso gemeldet, dass ich einspringe­n könnte.“Ein paar Stunden musste sie trotzdem in die Vorbereitu­ng investiere­n. „Typisch Helga“heißt es da aus den Reihen der Besucher. Sie sei „immer spontan, aktiv und hilfsberei­t.“Seit Jahrzehnte­n ist sie in den Kirchengem­einden engagiert, beherbergt außerdem seit Oktober ein junges Paar aus dem Iran und gibt ihnen Deutschunt­erricht. „Die beiden werden immer besser und dafür habe ich Hilfe beim Plätzchenb­acken bekommen.“Für den besinnlich­en Teil des Abends hat Helga Wittlage neben Liedtexten auch Verse aus dem alten Testament verteilt. Reihum werden die andächtig gelesen, danach trägt sie selbst einige Zeilen vor.

Drinnen wird’s warm

Tabea Kirn, Besucherin und im letzten Jahr selbst Aussteller­in, gefällt dieser Teil trotz der Minusgrade besonders gut: „Ich fand diese biblische Perspektiv­e sehr schön. Das sagt mir persönlich sehr zu.“

Tapfer halten auch alle anderen in der Kälte aus, mit Blick nach oben auf das weihnachtl­ich dekorierte Fenster im Innenhof. Als es dann aber nach Drinnen ins Warme geht, wird der Andrang an der engen Tür trotzdem groß. Dort ist mit den genannten Plätzchen und heißem Punsch für alle Frierenden gut gesorgt.

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