Gränzbote

Briten gegen Brexit

Umfrage sieht Meinungsve­rschiebung in Großbritan­nien

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LONDON (dpa) - Der Brexit hat in Großbritan­nien deutlich an Zustimmung verloren: Mehr als die Hälfte der Briten (51 Prozent) wollen einer Umfrage zufolge nun doch in der Europäisch­en Union bleiben. Nur noch 41 Prozent sind für den EU-Austritt, wie die von der Zeitung „The Independen­t“veröffentl­ichte Befragung ergab.

Die zehn Prozentpun­kte Differenz sind demnach der größte Abstand zwischen Brexit-Gegnern und -Befürworte­rn seit dem Referendum im Juni 2016. Premiermin­isterin Theresa May verurteilt­e indes Todesdrohu­ngen gegen Parlamenta­rier im Streit um die Trennung von der EU aufs Schärfste.

In der Brexit-Umfrage waren sieben Prozent unentschlo­ssen, ein Prozent antwortete gar nicht. Verantwort­lich für den immer größer werdenden Abstand zwischen Brexit-Gegnern und -Befürworte­rn sind nach Angaben des Umfrageins­tituts BMG Research vor allem Briten, die sich nicht an dem Referendum im Juni 2016 beteiligt hatten. Die damaligen Nichtwähle­r würden nun mit überwältig­ender Mehrheit im Verhältnis 4:1 für einen EU-Verbleib stimmen. Dagegen seien die Befürworte­r und Gegner eines Austritts zu rund 90 Prozent bei ihrer Meinung geblieben.

Im Streit um den Brexit waren in jüngster Zeit mehrfach Tory-Rebellen bedroht worden. „So etwas hat in unserer Politik keinen Platz“, sagte May am Sonntag. Eine Abgeordnet­e hatte nach eigenen Angaben sogar die Nachricht bekommen, sie sollte in der Öffentlich­keit gehängt werden.

Die EU hatte am vergangene­n Freitag in Brüssel das Startsigna­l für die zweite Phase der Brexit-Verhandlun­gen gegeben. May musste dafür erhebliche Zugeständn­isse machen.

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