Damit der Heiligabend nicht einsam wird
Organisationsteam setzt wieder stärker auf traditionelle Weihnachtslieder
TUTTLINGEN - „Gemeinsam statt Einsam“heißt es an Heiligabend wieder im Evangelischen Gemeindehaus in der Gartenstraße. Die diakonische Bezirksstelle und die evangelische Kirche laden dazu ein, das Weihnachtsfest mit einem stimmungsvollen Abend gemeinsam zu feiern. Nachdem im vergangenen Jahr nicht alles so gelaufen war, wie es sollte, setzen die Organisatoren dieses Mal wieder auf die gewünschten Traditionen.
Es ist die Sehnsucht nach dem, was man gerne hätte oder auch nach dem, was einmal war und nicht mehr ist: Zwischen 80 und 120 Leute sind es, die jährlich an Heiligabend den Weg ins Gemeindehaus finden. Sie alle verbindet eines: Der Wunsch, das Weihnachtsfest möglichst traditionell und in Gesellschaft zu verbringen. „Es ist von Jahr zu Jahr ganz unterschiedlich, wer alles kommt“, sagt Pfarrer Jens Junginger, der mit Rebekka Wald von der Diakonie zum Organisationsteam gehört. Viele der Besucher sind älter, doch auch Alleinerziehende und Familien mit Kindern sind dabei. „Es gibt auch Leute, die sich gezielt verabreden“, hat Junginger schon beobachtet.
Der Ablauf des Abends ähnelt dem, wie man auch zuhause im Familienkreis das Weihnachtsfest begehen würde. Es wird die Weihnachtsgeschichte gehört, gemeinsam gesungen und gegessen, es gibt einen Tannenbaum und eine Bescherung. „Gleich wohlfühlen, wenn man reinkommt“– das ist es, was die Organisatoren anstreben. Schon das Treppenhaus soll stimmungsvoll beleuchtet sein – „es soll für die Leute Licht im Dunkeln sein“, meint der Pfarrer.
Ein 20-köpfiges Helferteam organisiert den Abend. Das Essen stammt von einer Tuttlinger Metzgerei, die das Menü als ihren weihnachtlichen Beitrag kostenlos zur Verfügung stellt. Vor und nach dem Essen gibt es Programm und Lieder. „Es ist jedes Jahr ein bisschen experimentell“, beschreibt Rebekka Wald das wechselnde Programm, bei dem sich jeder Helfer je nach seinen Vorlieben und Fähigkeiten einbringen kann. So gibt es etwa Gedichte oder ein Quiz, wer ein Instrument spielen kann, darf es mitbringen und sein Können zum Besten geben. „Wichtig ist es, dass eine klassisch familiäre Stimmung herrscht. Es soll sinnlich-stimmungsvoll sein, aber auch lustig und gesellig“, beschreibt Junginger, „Die Melancholie soll nicht gefördert werden.“So enttäuschte es die Organisatoren, als im vergangenen Jahr einige Besucher mit der Auswahl der Musik nicht ganz zufrieden waren und vorzeitig das Fest verließen. „Das wollen wir natürlich vermeiden“, sagt Junginger. „Wir haben gemerkt, dass es für die Leute wichtig ist, dass das traditionelle Weihnachtsliedersingen nicht zu kurz kommt.“